Das Wisentgehege Springe ist ein Wildpark am Deister, der sich auf eine Fläche von 90 Hektar erstreckt. Der Park wurde 1928 gegründet und ist bis heute ein wichtiger Ort für den Erhalt bedrohter Tierarten.
Die Besucher können dort eine Vielzahl von Tieren beobachten, darunter Wisente, Wölfe, Wildschweine, Füchse, Hirsche und viele andere. Das Wisentgehege Springe hat sich insbesondere auf die Zucht und den Schutz der Wisente spezialisiert, die eine der bedrohtesten Tierarten Europas sind. Im Gehege leben derzeit mehr als 20 Wisente, darunter auch Kälber. Insgesamt werden dort 109 Tierarten gehalten.
Die Besucher können die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten und mehr über ihre Lebensweise erfahren. Das Wisentgehege Springe bietet zahlreiche Veranstaltungen an, um den Besuchern ein attraktives Erlebnis zu bieten und Umweltbildung spannend zu gestalten. Hierzu gehören Flugvorführungen von Greifvögeln auf dem Falkenhof innerhalb des Parks sowie Präsentationen von Polarwölfen und Timberwölfen. Außerdem finden regelmäßige Schaufütterungen von verschiedenen Tierarten wie Fischottern, Wölfen und Bären statt.
Zu den jährlichen Events gehören der Osterspaß für Kinder, das Bockbierfest, die Walpurgisnacht für Kinder, das Tiermärchenfest, das Mittsommernachtsfest, das Kinderfest, die Rotwildwoche mit Führungen zur Brunft des Rotwildes, das Kürbisfest, die Wolfsabende und das Hubertusfest mit der Hubertusmesse. Fotografie-Workshops werden auch angeboten, bei denen angehende Fotografen die Möglichkeit haben, einige Tierarten im Wisentgehege unter professioneller Anleitung zu fotografieren, einschließlich fliegender Greifvögel. Der Park bietet auch verschiedene kinderfreundliche Einrichtungen wie den Barfußweg, den Bollerwagen, das Waldpädagogikzentrum, die Grillhütte für Kindergeburtstage, den Märchenwald, den Niedrigseilgarten, die Riechorgel, das Streichelgehege, den Summstein und verschiedene Spielplätze.
Geschichte des Wisentgehege Springe
Das Wisentgehege Springe befindet sich auf einem früheren Hutewaldgebiet, wo Bewohner der umliegenden Dörfer Schweine, Pferde, Ziegen und Kühe hüteten. Aufgrund dessen gibt es hier einzelstehende, uralte Eichen und Buchen, welche eine große Anzahl an seltenen Tier- und Pflanzenarten beherbergen. Bestimmte Käferarten nutzen diese alten Bäume und ihr Totholz als Lebensraum. Der Hallerbruch und das Wisentgehege sind daher als Fauna-Flora-Habitat und Schutzgebiet für viele Tierarten Teil des europäischen Schutzsystems Natura 2000. Außerdem bietet der Hallerbruch auch Rückzugsgebiete für Wildkatzen, mehrere Spechtarten, Fledermäuse und andere Tiere.
Der Saupark Springe wurde im 19. Jahrhundert aufgrund eines Gerichtsurteils eingerichtet, das hannoversche Könige zum Ersatz von Wildschäden und der Verminderung des Wildbestandes verurteilte. Ein Gehege wurde am Kleinen Deister unter König Wilhelm IV. eingerichtet. Das Gebiet diente bereits seit Mitte des 17. Jahrhunderts als königliches Hofjagdrevier. Zwischen 1836 und 1839 wurde eine 16 km lange Kalksteinmauer als Einzäunung gebaut, die auch das Wisentgehege umgibt und unter Denkmalschutz steht. Seitdem wurden Rotwild und Wildschweine im Gehege geschützt. Der Saupark diente weiterhin als Hofjagdrevier nach der Eingliederung des Königreichs Hannovers in Preußen im Jahre 1866. Kaiser Wilhelm II. ließ alle zwei Jahre königliche Treibjagden durchführen. Es fanden auch Staatsjagden der niedersächsischen Ministerpräsidenten mit ihren Staatsgästen und verdienten Persönlichkeiten statt. Im Jahr 2013 verzichtete das Land Niedersachsen auf Staatsjagden.
Das heutige Wisentgehege wurde 1928 als Schutzgehege für die Zucht von Wisenten gegründet. Ziel war es, den Wisent als größtes Säugetier in Europa vor dem Aussterben zu retten. Zunächst erfolgten die Zuchtversuche mit dem Wisentstier Bernstein und drei amerikanischen Bisonkühen in Form einer Verdrängungszucht. Die Hybride erwiesen sich als widerstandsfähig und konnten zur Reinrassenzucht eingesetzt werden. Besonders wichtig war die Begründung eines tuberkulosefreien Wisentbestandes, wofür ein neuer Grundstock aufgebaut wurde. Bis 2010 wurden 323 reinblütige Wisente geboren und zur Vermeidung von Inzucht werden hier geborene Wisente gegen Wisente von anderen Standorten ausgetauscht.
Stadtplan
Wisentgehege Springe
Wisentgehege 2
31832 Springe
www.wisentgehege-springe.de
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Mehr InformationenBildquellen:
- Wisentgehege Springe: Von I, Clemensfranz, CC BY 2.5, Link