ZeitZentrum Zivilcourage: Vorträge und Podium widmen sich der Entstehung und Nachwirkung der vor 40 Jahren entstandenen Ausstellung „Konzentrationslager in Hannover 1943-1945“
Die Ausstellung „Konzentrationslager in Hannover 1943-1945“ wurde 1983 im KUBUS gezeigt und hat das Thema der Konzentrationslager in Hannover damals erstmals einer breiten Öffentlichkeit vor Augen geführt. Das ZeitZentrum Zivilcourage widmet sich in Kooperation mit ehemaligen Kurator*innen am 16. November (Donnerstag) der Geschichte und Nachwirkung dieser Ausstellung in Vorträgen und einer Podiumsdiskussion. Beginn der Veranstaltung im ZeitZentrum, Theodor-Lessing-Platz 1a, ist um 18 Uhr.
Nach dem Grußwort von Thomas Klapproth, Bürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, wird die damalige Ausstellung inhaltlich und fachlich von zwei Vorträgen eingeordnet. Prof. Dr. Claus Füllberg-Stolberg, Leibniz Universität Hannover, spricht über die „Dokumentation und Installation: Die Ausstellung ‚Konzentrationslager in Hannover 1943-1945‘ und der Historiker Rainer Fröbe referiert „Vom Politischen Raum ins erinnerungspolitische Abseits: Die Nachgeschichte der Ausstellung“.
Im Anschluss diskutieren, moderiert von Dr. Jens Binner, Direktor ZeitZentrum Zivilcourage, Horst Dralle, Vorsitzender Netzwerk Erinnerung und Zukunft e.V., Prof. Dr. Ludwig Eiber, ehem. Leiter KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Klaus Vespermann, ehem. Leiter Freizeitheim Weiße Rose (Mühlenberg), Dr. Rolf Keller, ehem. Stiftung niedersächsische Gedenkstätten
Zur Geschichte der Ausstellung „Konzentrationslager in Hannover 1943-1945“
Die Ausstellung „Konzentrationslager in Hannover 1943-1945“ machte die in Vergessenheit geratenen früheren sieben Lagerstandorte in Hannover und das Schicksal der Häftlinge erstmals wieder einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Die vom 15. Oktober bis 18. November 1983 in der Städtischen Galerie KUBUS gezeigte Ausstellung hatten Mitarbeiter*innen des Historischen Seminars der Universität Hannover, des damaligen Kulturamts der Stadt Hannover, der damaligen Freizeitheime in Stöcken und Mühlenberg, der IGS Mühlenberg sowie der hannoversche Künstler Hans-Jürgen Breuste kuratiert. Im Februar 1984 beschloss der Rat der Stadt Hannover, einen dauerhaften Ort für die Ausstellung zu suchen. Ein Vorläufer war 1981 die Ausstellung „‚Vernichtung durch Arbeit‘. Das KZ-Außenlager Hannover-Mühlenberg“ im Freizeitheim „Weiße Rose“. 1985 erschienen die Ergebnisse der Forschungen in der zweibändigen Studie „Konzentrationslager in Hannover. KZ-Arbeit und Rüstungsindustrie in der Spätphase des Zweiten Weltkriegs“. Die Ausstellung sowie die dazugehörigen Forschungen zu den hannoverschen Konzentrationslagern sind ein wichtiger Meilenstein in der Herausbildung der heutigen städtischen Erinnerungskultur an den früheren KZ-Standorten.
Bildquellen:
- Konzentrationslager in Hannover 1943-1945: Stadt Hannover
- Stöcken – Die Akkumulatorenfabrik: Stadt Hannover