Der Verwaltungsausschuss der Landeshauptstadt Hannover hat den zusätzlichen Finanzbedarf von knapp 2,5 Millionen Euro für die Grundsanierung des Raschplatzpavillons bewilligt. Der Ausschuss stimmte dem Vorschlag der Stadtverwaltung am Donnerstag, 19. September, in einer nichtöffentlichen Sitzung zu. Damit ist sichergestellt, dass die umfangreichen Arbeiten am Pavillon fortgesetzt werden können. Das traditionsreiche hannoversche Veranstaltungszentrum soll bis Ende des Jahres generalüberholt und saniert an die Betreiber übergeben werden.
Grund für die Mehrkosten sind massive Probleme im Baugrund und eine deutlich schlechtere Bausubstanz als bei den Planungen absehbar war. Der zusätzliche Finanzbedarf des seit Januar laufenden Großprojektes beläuft sich nach Berechnungen des Generalplaners auf 2,48 Millionen Euro.
Die Stadtverwaltung hatte nach einer ersten Überprüfung der neuen Baukostenprognose kurzfristig einen Finanzierungsvorschlag erarbeitet. Zur Halbzeit der Sanierungsarbeiten waren die Stadt und das als Generalplaner tätige Ingenieurbüro im Juni noch davon überzeugt, dass der ursprüngliche Kostenrahmen von rund 12,4 Millionen Euro ausreichen wird. Darin war bereits eine 15-prozentige Kostenreserve von 1,6 Millionen Euro enthalten. Erst in den vergangenen Wochen stellte sich heraus, dass diese Reserve nicht ausreicht. Der Generalplaner meldete in der zweiten Augusthälfte erstmals den Mehrbedarf an und konkretisierte die Baukostenprognose dann umgehend.
Deckung des Mehrbedarfs aus laufendem Haushalt
Die vom Generalplaner errechnete Baukostenerhöhung beläuft sich auf insgesamt 3,48 Millionen Euro. Davon kann rund eine Million Euro aus der bereits vorgesehenen Kostenreserve gedeckt werden. Der verbleibende Mehrbedarf von 2,48 Millionen Euro wird aus dem Haushalt ohne zusätzliche Kredite gedeckt. Rund eine Million Euro werden aus nicht verbrauchten Reservemitteln anderer städtischer Bauprojekte finanziert. Weitere 1,5 Millionen Euro stehen bereit, indem wenige andere Projekte zeitlich gestreckt werden. Dazu gehört insbesondere die bereits gestartete energetische Sanierung des Neuen Rathauses, die ohnehin einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen wird. Zudem bleibt aus Sicherheitsgründen eine – wenn auch reduzierte – Kostenreserve von rund 600.000 Euro.
Der mittlerweile gut 35 Jahre alte "Pavillon" am Raschplatz als ein über Hannover hinaus bundesweit anerkanntes soziokulturelles Zentrum wird dann vollständig entkernt und neu aufgebaut sein. Er bleibt in seiner äußeren Form weitgehend unverändert, verfügt künftig aber über eine komplett erneuerte Gebäudetechnik (Sanitär, Elektrik, Heizung, Lüftung).
Das Herzstück des Pavillons – der große Veranstaltungssaal – wird vergrößert. Er bietet zukünftig 640 Sitzplätze (plus 80 Plätze). Ohne Bestuhlung verfügt der Saal über 1.300 Stehplätze (plus 100). Ein weiterer kleiner Saal fasst bis zu 440 Personen. Die beiden Säle sind dank verbesserter Akustik künftig gleichzeitig nutzbar.
Die markante Photovoltaikanlage auf dem Dach bleibt erhalten.
Pressemitteilung: Stadt Hannover