Der Tiergarten Hannover ist eine 112 ha große Parkanlage im Stadtteil Kirchrode, die mit dem Hermann-Löns-Park und der Eilenriede die grüne Lunge von Hannover bilden.
In dem eingezäunten Gelände können die Besucher sich auf Wegen zwischen frei laufenden Wildtieren bewegen. Der Stadtforst ist eines der ältesten Wildgehege Deutschlands und wurde Ende des 17. Jahrhunderts als hochherrschaftliches Jagdrevier eingegattert. Nachdem das Revier ab 1799 der Bevölkerung zugänglich wurde, ist es ein beliebtes Erholungs- und Ausflugsziel der hannoverschen Stadtbevölkerung.
Damit ist eigentlich schon alles zusammengefasst. Ein sehr schönes Ausflugsziel im Stadtbezirk Kirchrode-Bemerode-Wülferode zu jeder Jahreszeit. Hier können Kinder den Waldtieren so nah kommen wie sonst nirgends im Großraum Hannover. Neben dem Damwild leben hier heute vor allem Wildschweine und Rehe. Seit 1997 beherbergt das ehemalige Wildpferdegehege 10 bis 20 Stück Rotwild. Dazu ist der Wald Lebensraum zahlreicher Vogelarten und seltener Fledermäuse.
Seit 1977 findet jährlich am 2. Sonnabend im Oktober das Tiergartenfest als Kinderfest statt, an dem bis zu 20.000 Gäste teilnehmen. Damit bedankt sich die Stadt Hannover als Betreiberin des Gartens für das Sammeln von Eicheln und Kastanien. Von Kindern werden jährlich rund 20 Tonnen für die Wintereinfütterung der Tiere gesammelt. Allerdings ist an diesem Wochenende von Ruhe hier keine Spur. Anders in der Woche oder an anderen nicht so stark frequentierten Wochenenden. Dann kann man ganz in Ruhe durch den Park spazieren.
Annahmestellen für die gesammelten Eicheln und Kastanien sind in der Regel das Wirtschaftsgebäude an der Tiergartenstraße, der Forsthof am Pferdeturm und der Betriebshof Mecklenheide. Die gesammelten Baumfrüchte sollten nicht längere Zeit in Plastiktüten aufbewahrt werden, weil sie sonst schimmeln und für das Wild nicht mehr genießbar sind. Geeignete Sammel- bzw. Lagerbehälter sind zum Beispiel Span- oder Drahtkörbe.
Geschichte des Tiergarten Hannover
Die Gründung geht auf Herzog Johann Friedrich zurück. Dieser ließ 1678/79 den so genannten Sundern, einen Eichen- und Buchenwald einzäunen, um ihn als Hofjagdrevier zu nutzen. Das herangezogene Wild diente dem Jagdvergnügen und bereicherte die Fleischkammer des Herrscherhauses. Die damalige Größe betrug rund 106 Hektar. 1751 wurde eine Futterscheune errichtet, die bis heute erhalten ist. Es wurden prunkvolle Hofjagden gehalten, in späteren Zeiten waren es Staatsjagden. 1799 wurde das Jagdrevier durch König Georg III. für die Bevölkerung zugänglich gemacht und entwickelte sich in kurzer Zeit zu einem beliebten Ausflugsziel. 1800 wurde ein Jagdaufseherhaus mit später angegliederter Gaststätte erbaut. Nach der Besetzung Hannovers durch preußische Truppen im Jahr 1866 war die preußische Forstverwaltung für den Garten zuständig. 1903 wurde die Anlage mit 400 Stück Damwild für 520.000 Reichsmark von der Stadt Hannover aufgekauft. 1904/05 kam dann eine von Paul Rowald entworfene Gastwirtschaft dazu.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 verlor der Tiergarten seinen gesamten Wildbestand und blieb bis 1948 wildleer. Wegen der kriegsbedingten Hungersnot landeten die Tiere in den Kochtöpfen der hannoverschen Bevölkerung. Anfang der 1960er wurde die Gaststätte abgerissen und durch ein neues Gebäude ersetzt, das bis heute mehrfach erweitert wurde.
Hermann Löns, nach dem der benachbarten Hermann-Löns-Park benannt ist, war Anfang des 20. Jahrhunderts Journalist in Hannover. Den Tiergarten verewigte er 1907 literarisch in Form eines Schulaufsatzes des Aadje Ziesenis.
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Naturdenkmal Tiergarteneiche
Mächtig und stolz steht sie links vor dem Eingang: die „1.000-jährige“ Eiche. Obwohl sie schon lange so genannt wird, ist der Baum erst etwa 680 Jahre alt. Immer wieder sind einige der gewaltigen Äste herausgebrochen. Vor 40 Jahren wurde die 25 Meter hohe Eiche vom Blitz getroffen, die Rinde in einem breiten Streifen auf sieben Metern abgesprengt. Auch diese schwere Verletzung überstand der Baum. 1983 wurde die Eiche saniert. Sie drohte zu zerbrechen. Noch heute trägt sie trotz ihres hohen Alters viele Früchte.
Hausordnung
Nur selten können Menschen einheimischen Wildtieren so nahe kommen. Das ist nur möglich, wenn die Tiere durch die Besucherinnen und Besucher nicht gestört werden. Deshalb gelten fünf Regeln:
- Wild darf nicht gefüttert werden.
Tiere, die Besucherinnen und Besucher anbetteln, sind für Menschen gefährlich. Sie werden deshalb aus dem Garten entfernt. Hirsche können leicht mit dem Geweih in der Kleidung der Besucherinnen und Besucher hängen bleiben. Die Tiere würden durch wildes Schlagen mit dem Kopf versuchen, sich zu befreien. Dadurch könnten Menschen verletzt werden. Wenn Tiere gewohnt sind, gefüttert zu werden, versuchen sie Nahrung aus Taschen oder auch der geschlossenen Hand zu holen. Artgenossen, die nichts abbekommen, greifen Besucherinnen und Besucher aus Neid an. Außerdem erkranken die Tiere häufig. Denn sie fressen zum Teil sogar Plastiktüten mit. - Besucherinnen und Besucher müssen auf den Wegen bleiben.
Nur dann benimmt sich das Wild natürlich. Verlassen die Menschen die Wege, fühlen sich die Tiere gefährdet und flüchten. - Hunde dürfen nicht mitgebracht werden.
- Fahrradfahren und Inline-Skaten ist nicht gestattet.
- Abgeworfene Geweihe dürfen nicht mitgenommen werden.
Fitnessparcours am Tiergarten Hannover
Am Haupteingang, in unmittelbarer Nähe zum Kinderspielplatz wurde 2012 ein Fitnessparcours angelegt. Auf einem Rundkurs kann man an mehreren Stationen Fitnessgeräte für alle Körperpartien, darunter ein Armfahrrad, ein Duplex-Schultertrainer, ein Rad-Trainer und auch ein Rückenmassagegerät, nutzen.
Stadtplan
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Mehr InformationenBildquellen:
- Stadtforst Tiergarten: www.hannover-entdecken.de
- Kunstwerk Metamorphose: www.hannover-entdecken.de
- Naturwald: www.hannover-entdecken.de
- Waldelfen beim Fest: www.hannover-entdecken.de
- Kastanien sammeln: www.hannover-entdecken.de
- Rehe freilaufend in Park: www.hannover-entdecken.de
- Mit etwas Feingefühl kann man den Rehen ganz nah kommen: www.hannover-entdecken.de
- Herbstwald: www.hannover-entdecken.de
- Wildschweine im Gehäge: www.hannover-entdecken.de
- Tiergarten: www.hannover-entdecken.de