Am Hohen Ufer entsteht in den kommenden Jahren viel Neues. Hans Mönninghoff als derzeitiger Verwaltungschef sowie Kulturdezernentin Marlis Drevermann und Stadtbaurat Uwe Bodemann haben heute (17. Juni) den offiziellen Startschuss für eine Serie von Bauprojekten gegeben: In den Sommerferien beginnt der Umbau der ehemaligen Hörbehindertenschule zur Volkshochschule (VHS) für rund 10,6 Millionen Euro. In Kürze starten auf dem früheren Schulhof die archäologischen Untersuchungen im Vorfeld eines privaten Wohnungsbauprojektes. Im Anschluss soll das Hohe Ufer in mehreren Bauabschnitten umfangreich gestalterisch aufgewertet werden.
"An dieser herausgehobenen Stelle über der Leine, also am Gründungsort der Stadt Hannover, entsteht ein äußerst spannender Gebäudekomplex, der künftig in ein schöneres Umfeld eingebettet sein wird. Ich bin sicher, dass wir nach Fertigstellung einen städtebaulich wunderbaren Ort mit lebendigem Flair und hoher Aufenthaltsqualität erleben werden", sagt der Erste Stadtrat Hans Mönninghoff.
Kulturdezernentin Marlis Drevermann ergänzt: "Aus der ehemaligen Schule wird ein attraktives, modernes und zukunftsorientiertes Bildungszentrum. Auf 5.500 Quadratmetern Nutzfläche bietet die neue Volkshochschule Hannover künftig insgesamt 26 Unterrichtsräume, einen 280 Quadratmeter großen Saal, einen Bewegungsraum und eine Lehrküche. Das Hohe Ufer wird mit seinem Nachbarn Historisches Museum eine erste Bildungsadresse Hannovers."
Neue Volkshochschule in der Altstadt
Der Hauptzugang der neuen Ada- und Theodor-Lessing-Volkshochschule wird mit einer großzügigen Freitreppe aus Blockstufen und einer Rampe für Mobilitätseingeschränkte direkt am neu entstehenden Stadtteilplatz liegen. Im Rahmen der Grundsanierung wird das Gebäude räumlich neu strukturiert und auf den aktuellen energetischen Standard gebracht. Der Entwurf kommt vom hannoverschen Büro ahrens grabenhorst, das 2011 in einem europaweiten Architektenwettbewerb als erster Preisträger hervorging. Überzeugt hat an dem Konzept insbesondere ein Forum als Mittelpunkt, um das die Nutzungen angeordnet werden. Das Konzept beinhaltet zudem, dass sich die neue Gastronomie im Erdgeschoss zum Hohen Ufer öffnen und somit diesen Bereich beleben soll.
Neue Wohnungen in der Nachbarschaft
Auf dem Nachbargrundstück zwischen VHS und Historischem Museum errichtet die HELMA Wohnungsbau GmbH zwei Gebäude mit insgesamt zwölf Wohnungen, Ladenlokalen und einer zweigeschossigen Gastronomie mit Außenbewirtung auf beiden Ebenen der Uferpromenade. Das Architekturbüro Büro Heidenreich und Springer aus Berlin hatte sich in einem Wettbewerbsverfahren gegen neun weitere Büros durchgesetzt. Nach etwa dreimonatigen archäologischen Grabungen, die voraussichtlich Ende Juni beginnen, soll im Herbst der Baustart erfolgen. Die HELMA Wohnungsbau GmbH, die auch die Gestaltung des neuen Platzes am Eingang zur neuen Volkshochschule übernimmt, investiert insgesamt rund elf Millionen Euro.
Das Hohe Ufer wird lebendiger
Eine neue Stadtterrasse mit Baumdächern sowie mehr urbanes Leben: So soll sich das Hohe Ufer in wenigen Jahren präsentieren. Die Altstadtkante zur Leine soll im Anschluss an die Hochbauprojekte gestalterisch aufgewertet werden. Die Pläne orientieren sich an den Entwürfen des Wettbewerbs "Hannover City 2020+" (Landschaftsarchitekturbüro nsp Christoph Schonhoff, Hannover). Die Umgestaltung soll in vier Abschnitten erfolgen. Der Baustart ist für 2014/2015 geplant. Für die Aufwertung des Hohen Ufers sollen fünf bis sechs Millionen Euro investiert werden, wovon ein Teil durch die Träger der Hochbauprojekte finanziert werden soll.
Im ersten Bauabschnitt ist vorgesehen, zwischen Martin-Neuffer-Brücke (ehemals Marstallbrücke) und Roßmühle die Stützmauern zur unteren Uferpromenade um etwa 1,30 Meter und den damit nutzbaren Straßenraum um circa vier Meter auf 18,20 Meter zu erhöhen, um die neue Stadtterrasse zu entwickeln. Zwei Baumreihen bilden künftig eine neue Allee und ein Blätterdach. Der Straßenbelag des Hohen Ufers wird neu gestaltet, um die altstadttypische Gesamtwirkung zu verbessern und einen barrierefreien und gut begehbaren Belag zu erreichen.
In einem zweiten Bauabschnitt soll im nördlichen Bereich des Hohen Ufers zwischen Martin-Neuffer-Brücke und Goethebrücke eine breite Freitreppe angelegt werden, die das Vorfeld der geplanten Bebauung am Westrand des Marstalls bildet. Im dritten und vierten Bauabschnitt soll der Belag der Straße Klostergang ausgetauscht werden, um ein einheitliches Bild des Hohen Ufers von der "Schloßbrücke" bis zur Goethebrücke zu entwickeln. Für die bestehende Rampe zur Leine wird im unteren Bereich eine Richtungsänderung vorgeschlagen, um die im Wettbewerb "Hannover City 2020+" vorgesehene Furt über die Leine zu einem späteren Zeitpunkt zu ermöglichen.
Pressemitteilung: Stadt Hannover