Die Skulptur „Staffelläufer“ wurde von Gerhard Marcks 1958 erschaffen. Sie zeigt zwei nackte Staffelläufer, die gerade den Staffelstab erfolgreich übergeben haben. Der vordere Läufer hält den Stab bereits in seiner noch nach hinten gerichteten Hand, während der hintere den Stab aus seiner nach vorne gestreckten Hand loslässt. Nach der erfüllten Aufgabe hat der hintere Läufer die Augen schon erleichtert geschlossen, während der erste in den Himmel blickt.
Die Positionierung der Skulptur zeigt, dass die Läufer von der Stadionsporthalle im Sportpark weglaufen. Die Ausrichtung und der erhöhte Standort auf dem Sockel in der Calenberger Neustadt machen deutlich, dass sie nicht wirklich auf einer realen Laufbahn laufen könnten. Auch die auffällig geformte Grundplatte trägt dazu bei. Die Stabübergabe findet in einer kleinen Mulde statt, was unerwartet ist, da hier die Gefahr zu stolpern besonders hoch ist. Dies deutet darauf hin, dass sie nicht auf einer gedachten Laufbahn in einem Stadion laufen.
Die Körper der beiden Läufer sind in einer comicartigen und leicht abstrahierten Art dargestellt. Die Tatsache, dass sie nackt sind, ist ungewöhnlich und entspricht nicht den gängigen Sportveranstaltungen zur Zeit der Aufstellung und auch nicht den heutigen. Diese Elemente der Verfremdung verleihen der Skulptur einen komischen oder lustigen Charakter, was im bemerkenswerten Kontrast zur dramatischen Situation der Stabübergabe steht, die im Staffellauf von zentraler Bedeutung ist. Es ist daher naheliegend, dass Marcks durch Ironie und Humor einen deutlichen Kontrast zu den heroisierenden Darstellungen von Athleten in der Nazizeit schaffen wollte. Dies wäre besonders plausibel, da seine Arbeiten zuvor von den Nazis als „entartete Kunst“ eingestuft wurde.
Gerhard Marcks
Gerhard Wilhelm Albert Marcks (1889-1981) war deutscher Bildhauer und Grafiker. Er wirkte von 1919 bis 1924 als Lehrer am Staatlichen Bauhaus in Weimar und ab 1925 als Leiter der Bildhauerklasse an der Kunstschule Burg Giebichenstein in Halle, deren Rektorat er 1928 übernahm. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten entlassen, die dann mehrere seiner Werke in der Ausstellung „Entartete Kunst“ diffamierten.
1945 erhielt er einen Ruf an die Landeskunstschule in Hamburg, und ab 1950 arbeitete er freischaffend. 1971 wurde das Gerhard-Marcks-Haus in Bremen eröffnet, das seinen künstlerischen Nachlass verwaltet.
Seine bekannteste Arbeit sind sicherlich die Bremer Stadtmusikanten, aber auch das Bronzeportal des Westeingangs der Marktkirche in Hannover gehört zu seinen Kunstwerken.
Stadtplan
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Mehr InformationenBildquellen:
- Staffelläufer: www.hannover-entdecken.de
- Staffelläufer im Sportpark: www.hannover-entdecken.de
- Staffelläufer Infotafel: www.hannover-entdecken.de