Kunst & Kultur

„Stadtbibliothek aufgeschlossen“ über den „Schiffbruch der Fregatte Medusa“

Das Buch „Der Schiffbruch der Fregatte Medusa. Auf Ihrer Fahrt nach dem Senegal im Jahre 1816“ von J. B. Heinrich Savigny und Alexander Corréard stellt Maria Haldenwanger, Vorsitzende der „Freunde der Stadtbibliothek Hannover e.V.“, am Montag (4. April) von 17 bis 18.30 Uhr in der Stadtbibliothek, Hildesheimer Straße 12, vor.

Vor 200 Jahren, im Juli 1816, lief die französische Fregatte Médusa auf ihrer Fahrt in den Senegal vor der Küste Mauretaniens auf eine Sandbank und sank. Ausgerüstet mit nur wenigen Rettungsbooten für fast 400 Schiffbrüchige wurde eiligst ein Floß gezimmert, auf dem 147 Menschen Platz finden mussten. Nachdem die Schlepptrosse einfach gekappt worden waren, trieb das Floß manövrierunfähig 13 Tage lang auf See. Nach entsetzlichen Ereignissen wie Meuterei, Krankheiten, Kannibalismus, Überlebenskämpfen von brutaler Gewalt wurden gerade noch 15 Überlebende geborgen. Der Wundarzt Savigny und der Ingenieur Corréard schrieben über die Vorkommnisse einen Bericht für das Seefahrtministerium. Sie sparten darin nicht mit deutlicher Kritik, unter anderem an dem unfähigen Kapitän.

Als Buch erschien die Geschichte 1817, in anonymer deutscher Übersetzung 1818 bei P. G. Kummer in Leipzig. Der Maler Théodore Géricault schuf 1818 ein monumentales anklagendes Gemälde: „Das Floß der Medusa.“ Der schmale Band kam mit der Societäts-Bibliothek in den Bestand der Stadtbibliothek und hat starke Gebrauchsspuren. 2005 erschien eine hervorragend kommentierte Neuauflage bei Matthes & Seitz Berlin.

In der Veranstaltungsreihe „Stadtbibliothek aufgeschlossen“ wird einmal im Monat ein besonderes Buch aus der über 575-jährigen Bibliotheksgeschichte vorgestellt.