Misburg-Anderten, Politik, Soziales

Stadt ruft zur Namenssuche einer Fläche in Misburg auf

Eine rund 15.000 Quadratmeter große Grünfläche in Misburg-Nord soll einen Namen bekommen. Bei der Suche dafür ist die Bevölkerung eingeladen, sich einzubringen. Auf einem Teil des Areals südlich der Hannoverschen Straße und östlich des Mittellandkanals befand sich 1944/45 ein Außenlager des Konzentrationslagers (KZ) Neuengamme.Insbesondere Einwohner*innen des Stadtbezirks Misburg-Anderten sind ab sofort und bis zum 6. Juli dazu aufgerufen, im Rahmen eines öffentlichen Beteiligungsprozesses Vorschläge für Namen zu machen und ihr Votum abzugeben. Die Namensvorschläge, mit einer kurzen Begründung und unter Angabe der Kontaktdaten, sind zu senden an: Landeshauptstadt Hannover, Stadtbezirksmanagement Misburg-Anderten, OE 18.63.05.SBM, Trammplatz 2, 30159 Hannover. Alternativ ist auch eine E-Mail möglich an: stadtbezirksmanagement5@Hannover-Stadt.de.

Informationen zur heutigen Grünfläche und ihrer Geschichte

Mahnmal für das KZ Misburg

Mahnmal für das KZ Misburg

Die Benennung dieser städtischen Grünfläche und die Beteiligung der Einwohner*innen geht auf einen Beschluss des Stadtbezirksrats Misburg-Anderten zurück. Im Zuge der Namenssuche sollen alle Interessierten Gelegenheit bekommen, sich über Areal südöstlich von dem an der Hannoverschen Straße gelegenen Mahnmal des Künstlers Eugène Dodeigne zu informieren. Deshalb bietet die Landeshauptstadt Hannover von April bis Juni mehrere Termine an. Start ist am Mittwoch, 26. April: In der Zeit von 14 bis 17 Uhr informiert das Stadtbezirksmanagement Misburg-Anderten über die Benennung und das Beteiligungsverfahren im „Städtoskoop“ auf dem Platz der Begegnung in Misburg.

Der hannoversche Historiker Rainer Fröbe hält einen Vortrag am Donnerstag, 11. Mai, um 18 Uhr im Ratssaal im Rathaus Misburg (Waldstraße 9, 30629 Hannover) unter dem Titel „Zur Geschichte des KZ Misburg vor und nach 1945“. Am Donnerstag, 1. Juni, ab 16.30 Uhr bietet sich die Möglichkeit, den Rundweg am ehemaligen KZ Ahlem unter fachkundiger Leitung des ZeitZentrum Zivilcourage zu erkunden (Treffpunkt: Mahnmal KZ Ahlem, Fußweg „Am Mahnmal“, zwischen Petit-Couronne-Straße und Harenberger Meile/Heisterbergallee). Bezirksbürgermeister Klaus Tegeder und Stadtteilhistoriker Gisbert Selke laden am Donnerstag, 8. Juni, um 16.30 Uhr zu einem Spaziergang mit Informationen zum Mahnmal und zum Gelände des ehemaligen KZ Misburg ein (Treffpunkt: Mahnmal an der Hannoverschen Straße). Alle Veranstaltungen dauern rund eine Stunde und sind kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Namensvorschläge werden veröffentlicht

Alle eingereichten Namensvorschläge werden auf die einzuhaltenden gesamtstädtischen Belange geprüft. Realistisch umsetzbare Namensvorschläge werden anschließend veröffentlicht und können von den Einwohner*innen im Rahmen von verschiedenen Veranstaltungen und Terminen im Stadtbezirk priorisiert werden. Aus den fünf meistgewählten Namen wählt der Bezirksrat Misburg-Anderten voraussichtlich im kommenden Dezember den zukünftigen Namen für den Platz aus. Die Platzbenennung vor Ort erfolgt voraussichtlich im Frühjahr 2024 in einem angemessenen Rahmen.

Das Beteiligungsverfahren zur Benennung der Fläche in Misburg ist eine Kooperation des Stadtbezirksmanagements Misburg-Anderten und der Koordinierungsstelle für Einwohner*innen-Beteiligungen mit dem Fachbereich Umwelt und Stadtgrün und dem ZeitZentrum Zivilcourage sowie dem Bezirksbürgermeister Klaus Tegeder und dem Stadtteilhistoriker Gisbert Selke vom NaNaNet. Aktuelle Informationen gibt es auch im Internet unter www.hannover.de/stadtbezirke und www.nananet.de/misburg-anderten.

KZ von 1944 bis 1945

Das KZ Misburg bestand von Juni 1944 bis April 1945. Die rund 1.200 Häftlinge aus der Sowjetunion, Polen, Frankreich, Belgien und anderen Ländern mussten auf dem Gelände der angrenzenden Erdölraffinerie (Deurag-Nerag), die von Bomben schwer beschädigt war, Trümmer beseitigen und Bomben räumen. Ein Mahnmal am ehemaligen Lagergelände erinnert an die Geschichte des KZ Misburg.

Bildquellen:

  • Mahnmal für das KZ Misburg: www.hannover-entdecken.de