Sprachförderung vor der Einschulung
Bedarfe an Sprachförderung steigen weiter – rund 3,2 Millionen Euro bis 2027 eingeplant
Sprache verstehen und sicher anwenden können: Das ist ohne Frage die Basis für erfolgreiches Lernen und einen chancengleichen Schulstart für alle Kinder. Umso besorgniserregender ist die zunehmend steigende Zahl der Kinder mit hohen bis sehr hohen Sprachförderbedarfen im Vorschulalter – das zeigen die neuen Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen, die die Region aktuell ausgewertet hat. Demnach stieg die Anzahl der Kinder, die in den Sprachtests Auffälligkeiten zeigten, auf 18,5 Prozent. Das bedeutet: Von den aktuell untersuchten 12.083 Kindern haben rund 2.235 Kinder einen Mehrbedarf an Sprachförderung. Zum Vergleich: Im Einschulungsjahrgang 2018/2019 waren dies noch 1.308 Kinder (12,4 Prozent, von 10.550 untersuchten Vorschulkindern).
„Sprechen und Schreiben sind grundlegende Fähigkeiten, die jedes Kind lernen muss. Doch wir stehen vor großen Herausforderungen: Es gibt immer mehr Kinder in der Region und der Bedarf zur Sprachförderung steigt. Umso katastrophaler ist die Entscheidung der Bundesregierung, die Finanzierung für die Sprach-Kitas einzustellen. Dafür habe ich kein Verständnis, insbesondere auch nach den Ergebnissen der aktuellen PISA-Studie“, fasst Regionspräsident Steffen Krach die Lage zusammen. „Für uns ist klar, dass wir hier nicht einfach abwarten können, sondern als Region einspringen müssen – auch über unsere Zuständigkeit hinaus. Mit unserer umfassenden Sprachförderinitiative wollen wir langfristig möglichst viele Kinder in ihrer gesunden Entwicklung unterstützen!“
Die Sprachförderinitiative der Region gliedert sich in fünf Bausteine auf: Ausbau von zusätzlichen Sprachförderkräften, Stabilisierung der sogenannten Sprach-Kitas, Finanzierung der Ausstattung für Kitas mit Fördermaterialen, die Digitalisierung der Sprachstandfeststellungen sowie Sicherung der Qualität in Kitas. Dafür hat die Region Mittel von insgesamt mindestens rund 3,2 Millionen Euro bis zunächst 2027 eingeplant. „Wir werden mit unseren Bausteinen zur Sprachförderung den Wegfall des Bundesprogramms Sprach-Kitas nicht komplett auffangen können, aber wir wollen die Kitas mit unserem Programm dabei unterstützen, eigene Angebote machen zu können. Alle Bausteine verfolgen gleichzeitig und auf verschiedenen Ebenen dasselbe Ziel: Dem markant gestiegenen Bedarf an Sprachförderung gerecht zu werden und diesem künftig präventiv noch stärker entgegenzuwirken“, unterstreicht Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für Soziales, Teilhabe, Familie und Jugend.
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- Region Hannover: Region Hannover