Kranzniederlegung in der Gedenkstätte Ahlem
Der 3. März ist ein Tag der Erinnerung an die Deportation und Ermordung der Sinti und Roma in Auschwitz. Aus diesem Anlass haben die stellvertretende Regionspräsidentin Doris Klawunde und Hannovers Bürgermeisterin Ingrid Lange in der Gedenkstätte Ahlem gemeinsam mit Vertretern der Sinti und Roma, der christlichen Kirchen sowie der jüdischen Gemeinden der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedacht. Im Anschluss an die Gedenkfeier fand eine Kranzniederlegung am alten Einganstor der ehemaligen Israelitischen Gartenbauschule Ahlem statt.
In Ansprachen erinnerten Siegfried Franz, stellvertretender Vorsitzender des Niedersächsischen Verbandes Deutscher Sinti e.V., und Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen, an das gemeinsame Schicksal von Juden, Sinti und Roma im Dritten Reich und an den von den Nationalsozialisten begangenen Völkermord. Sie warnten vor dem erneuten Erstarken von Rechtsextremismus und Rassismus in Europa und riefen zum entschiedenen Widerstand gegen jede Art von Neonazismus auf.
1938 hatte Heinrich Himmler die sogenannte endgültige Lösung der „Zigeunerfrage“ angekündigt. Ziel der Nazipolitik war die vollständige Vernichtung der Sinti und Roma. Im Frühjahr 1943 fuhren Deportationszüge mit Sinti und Roma aus elf verschiedenen europäischen Ländern in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Die niedersächsischen Sinti wurden in der Nacht zum 3. März 1943 aus verschiedenen Sammellagern nach Auschwitz deportiert. Untergebracht wurden die Sinti und Roma dort in einem eigens eingerichteten „Zigeunerlager“. Über 500.000 Sinti und Roma fielen dem Holocaust zum Opfer.
PM: Region Hannover