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Panteón Rococó – „No Wall“ Tour 2017

Panteón Rococó

Panteón Rococó

Panteón Rococó sind ein Phanömen. Die Latin-Ska-Punker aus Mexico City sind unermüdlich am Touren, ihre Fangemeinde wächst und wächst und ein Ende ist nicht abzusehen. Rumba, Salsa, Tango, Cumbia, Merengue und coole Mariachi-Sounds treffen bei den furiosen Live-Shows der bis zu 12-köpfigen Band auf Rock-, Punk- und Ska-Elemente, als hätten diese vermeintlichen Gegesatzpaare schon immer zusammengehört. Heraus kommt ein musikalischer Energie-Riegel, der garantiert ins Tanzbein fährt und einen wilden Auftritt verspricht.

Dabei war Rockmusik nicht erwünscht in den frühen 90er-Jahren in Mexiko. Es gab wenige Läden, die Konzerte organisierten und die, die sich das trauten, riskierten meistens mehr als einfach nur ein paar kaputte Bierflaschen. Gewalt war damals bei Konzerten an der Tagesordnung. Die Gründung der Band erfolgte 1995 inmitten einer sozialen und politisch schwierigen Zeit. Zu diesem Zeitpunkt führte die Regierung in Chiapas Krieg gegen die EZLN, die für die Stärkung der Rechte der indigenen Bevölkerung eintrat und sich dabei auch das Recht zusprach, gewaltsam zu kämpfen.

In Mexiko-Stadt, weit entfernt von den gewaltsamen Auseinandersetzungen, wurden Konzerte, Demonstrationen und Info-Abende organisiert und es wurde Geld gesammelt, um die Zapatisten zu unterstützen. Die Ungerechtigkeiten, die die Mitglieder von Panteón Rococó sahen, verarbeiteten sie in ihren Songs und schafften somit eine wirksame Möglichkeit, um die Probleme zu artikulieren und auf diese aufmerksam zu machen. Schnell begriffen sie, dass sie nur Auftritte bekommen würden, wenn sie ihr schon damals stetig wachsendes Publikum gegen die Gewaltausschreitungen vor, während und nach den Konzerten sensibilisieren konnten. Ihre “Friedensarmee” (Ejército De Paz) sollte einen Gegenpol bilden zu den Armeen, die töten, um vermeintlich Frieden zu schaffen. Somit wurde aus einem Konzert gewaltloser Protest gegen sinnlose Gewalt.

22 Jahre nach der Gründung sind Panteón Rococó eine Band, die jede Gelegenheit nutzt, live zu spielen. Sie stehen dabei auch für das Motto “Es ist nicht meine Revolution, wenn ich nicht dazu tanzen kann!” Ihr unermüdliches Touren und die Glaubwürdigkeit ihrer Musik machen sie nicht nur in Mexiko und Lateinamerika zum Sprachrohr einer ganzen Generation. Auch in den USA und Europa gehören sie zur musikalischen Linken, denn ihre Botschaft ist global zu verstehen.

www.panteonrococo.com

TERMIN: Montag, 24.07.2017
EINLASS: 19 Uhr
BEGINN: 20 Uhr
VVK: 19 Euro / AK: 24 Euro
ORT: Kulturzentrum FAUST, 60er-Jahre Halle

www.kulturzentrum-faust.de

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