Politik

OB Schostok plant neues Personaldezernat

Stadt als attraktiven Arbeitgeber profilieren – Breite Beteiligung der Beschäftigten an Stadtentwicklung "Hannover 2030"

Hannovers neuer Oberbürgermeister Stefan Schostok will mit einem eigenständigen Personaldezernat die Rolle der Stadt als Arbeitgeber stärken. „Mit einem starken Personaldezernat wollen wir eine Strategie entwickeln, um einem drohenden Fachkräftemangel vorzubeugen und insbesondere auch für junge Menschen als Arbeitgeber attraktiv zu sein“, erläuterte Schostok heute (Freitag) bei der Präsentation die Pläne, die zeitgleich auch an die Mitglieder des Rates übermittelt wurden. Das neue Personaldezernat soll zudem eine aktive Beteiligung der rund 10.000 Beschäftigten an der Ausrichtung der künftigen Stadtentwicklung steuern. Die Stelle eines neuen Dezernenten oder einer neuen Dezernentin für Personal und Organisation soll bei entsprechender Zustimmung des Rates ausgeschrieben und binnen drei Monaten besetzt sein.

Seit 2001 war der Fachbereich „Steuerung, Personal und Zentrale Dienste“ mit derzeit 878 Beschäftigten dem OB direkt unterstellt. Die Aufwertung zu einem Personal- und Organisationsdezernat ist Teil einer Neuorganisation und Straffung der Aufgaben, die der neue OB in seinem unmittelbaren Geschäftsbereich vornehmen möchte. So soll die Feuerwehr unverändert als Fachbereich wieder in die Verantwortung des Dezernates „Finanzen und Ordnung“ zurückkehren. Der in den vergangenen Jahren im Geschäftsbereich des OB erfolgreich aufgebaute Bereich „Integration und Migration“ soll künftig unter dem Dach des Jugend- und Sozialdezernates die unterschiedlichen und wachsenden Aufgaben in diesem Themenfeld bündeln.

OB behält Federführung für Sport & Bäder

Im Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters verbleibt dagegen die Federführung für „Sport & Bäder“ (164 Beschäftigte) – künftig zum Fachbereich mit eigener Leitung aufgewertet. „Damit möchte ich der zentralen Bedeutung gerade des Sports, aber auch der Bäder in unserer Stadt Rechnung tragen“, erläutert Schostok. Zum Geschäftsbereich des OB zählen künftig ebenfalls unverändert die klassischen Stabsaufgaben (Repräsentation, Grundsatzangelegenheiten, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Eventmanagement, Rechtsamt) sowie das Rechnungsprüfungsamt.

Strategie gegen Fachkräftemangel

„Ich möchte zu Beginn meiner Amtszeit die notwendigen Strukturen schaffen, damit die Verwaltung für die Herausforderungen und Aufgaben der kommenden Jahre gut gerüstet ist“, begründet Schostok den Vorschlag für die Neuorganisation einen Monat nach Amtsantritt. „Dazu gehört in einer Großstadt wie Hannover ein eigenes und starkes Personaldezernat. Wir brauchen für eine leistungsfähige Verwaltung auch gute und qualifizierte Beschäftigte. Wir bieten schon jetzt gute Arbeitsbedingungen, müssen aber als Arbeitgeber noch attraktiver werden, um so auch künftig ausreichend Fachkräfte zu bekommen oder sie zu halten. Wir wollen gerade junge Menschen für die Arbeit in der Verwaltung gewinnen.“

Neue Wege der Beteiligung

Bereits in seiner Antrittsrede im Rat der Landeshauptstadt hat Schostok ein breit angelegtes Stadtentwicklungsprojekt „Hannover 2030“ angekündigt. Die Vorbereitung dafür startet nach dem Jahreswechsel. Schostok will dabei neue Wege der Beteiligung gehen – mit der Stadtgesellschaft, dem Rat und insbesondere auch mit den Beschäftigten der Stadt: „Hier soll das künftige Personaldezernat dafür sorgen, dass die vielen Erfahrungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Debatte über die künftige Entwicklung Hannovers mit in die Waagschale geworfen werden.“

Breites Aufgabenfeld für neues Dezernat

Das neue Dezernat I „Personal und Organisation“ soll aus dem bisherigen Fachbereich „Steuerung, Personal und Zentrale Dienste“ hervorgehen. Die Aufgaben reichen von der Personalentwicklung und –organisation über Arbeitsschutz und Gesundheit, die Informations- und Kommunikationssysteme bis hin zu der Betreuung des Rates und der Bezirksräte und dem Stadtbezirksmanagement. Ebenso zählen dazu der Wahlleiter und sein Team, der Bereich Statistik, die Rathaus-Gastronomie, die kommunale Gebäudereinigung sowie der Datenschutzbeauftragte der Stadt und die Gleichstellungsbeauftragte.

Zeitplan

Der Vorschlag des Oberbürgermeisters sieht vor, dass der Verwaltungsausschuss die Pläne zur Neuorganisation kommende Woche behandelt, der Rat der Landeshauptstadt dann am 21. November. Stimmt der Rat zu, wird die Leitung des neuen Dezernates umgehend bundesweit ausgeschrieben. In der zweiten Januar-Hälfte will der Oberbürgermeister dann dem Rat für die erste Sitzung im Neuen Jahr am 30. Januar einen Personalvorschlag vorlegen.

Pressemitteilung: Stadt Hannover