Die Landeshauptstadt Hannover bietet auf dem Stadtfriedhof Engesohde ab sofort eine neue Art von Gräbern an: An verschiedenen historischen Grabmalen auf dem Friedhofsgelände können zukünftig Urnen bestattet werden. Auf diese Weise sollen zunächst drei der historischen Grabstätten auf dem Engesohder Friedhof wieder für Bestattungen genutzt und durch kontinuierliche Pflege und Reinigung langfristig erhalten werden. "Mehr als nur eine Familie kann dadurch künftig für eine Urnenbestattung an dem besonderen Ambiente einer historischen Grabanlage teilhaben", hebt die städtische Friedhofsplanerin Kerstin Schönewald hervor und erläutert weitere Vorzüge diese Angebots: "Für die Hinterbliebenen ist ein Grab an einer historischen Anlage pflegearm. Aus Sicht der Friedhofsverwaltung ist diese Nutzung eine nachhaltige Lösung."
Bei den neuen Grab-Arten handelt es sich um Wahlgrabstätten für Urnen. Das bedeutet, dass die Nutzungszeit von zunächst 20 Jahren auf Wunsch verlängert werden kann. In jeder Grabstätte können ein bis zwei Urnen beigesetzt werden. Auf jeder historischen Grabanlage sind, je nach Größe und Art, mehrere Grabstätten angelegt worden, sodass sie insgesamt nicht nur von einer Familie, sondern von einer größeren Anzahl an NutzerInnen belegt werden können.
Die infrage kommenden historischen Grabanlagen sind allesamt an die Landeshauptstadt zurückgegangen, weil die jeweilige Ruhezeit abgelaufen ist oder es keine Hinterbliebenen gibt, die sich darum kümmern können. Viele der Grabmale auf dem 150 Jahre alten Stadtfriedhof sind aufwändig gestaltet, oft in Kombination mit Figuren, und deshalb kleine Kunstwerke und attraktive Bestattungsorte. Sie präsentieren den Zeitgeist vergangener Jahrzehnte und machen bis heute den Charme des denkmalgeschützten Friedhofs aus.
Aus der Fülle der Grabmale hat die Friedhofsplanung diejenigen ausgewählt, die sich durch eine besondere Gestaltung auszeichnen und sich für die Bestattung in einer Gemeinschaftsanlage (mehrere Grabstätten) eignen. Bei der Planung des neuen Angebots wurde vor allem darauf geachtet, die Anzahl der Grabstätten sowie die Auswahl von Material und Bepflanzung auf das jeweilige Grabmal abzustimmen, um insgesamt ein harmonisches, geschlossenes Erscheinungsbild zu schaffen.
Damit das Erscheinungsbild in der Zukunft möglichst unverändert erhalten bleibt, ist die Pflege der Grabanlage im Erwerb der Grabstätte inbegriffen und wird von den MitarbeiterInnen des Friedhofs durchgeführt. Durch die besondere Gestaltung der Grabanlage gelten spezielle Gestaltungsregeln für das Material und die Größe der Grabplatten. "Dafür erwerben die Kundinnen und Kunden zukünftig eine wirklich einzigartige Ruhestätte auf einem historischen Friedhof", betont Kerstin Schönewald. Das neue Angebot soll später auf weitere historische Grabmale auf dem Friedhof Engesohde und in Zukunft auch auf die Stadtfriedhöfe Stöcken, Ricklingen und Seelhorst ausgeweitet werden.
Pressemitteilung: Stadt Hannover