Der Stadtteil Hannover Misburg hat ein wieder ein Schwimmbad. Das Hallenbad neu gebaut und gleichzeitig das Außenbecken saniert. Die Kosten von rund 30 Millionen Euro für das in zweieinhalb Jahren realisierte Projekt wurden im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) abgedeckt. Baupartner war die Industriebau Wernigerode GmbH (Niederlassung Schönebeck). Oberbürgermeister Belit Onay hat das neue Bad am 4. Mai 2024 feierlich eröffnet.
„Dieses Bad ist nicht nur ein echtes Erlebnis, sondern ein Meilenstein für die Entwicklung des Stadtteils Misburg und den Sport- und Freizeitstandort Hannover. Es setzt Maßstäbe – unter anderem mit hohem Komfort und modernster Technik. Hier wurde zudem nicht nur eine Schwimmlandschaft geschaffen, sondern ein Projekt, das die Gemeinschaft stärkt“, sagte Oberbürgermeister Belit Onay und betonte: „Vor dem Hintergrund der enormen finanziellen Herausforderung ist der Neubau ein echtes Statement. Er beweist, dass Hannover gewillt ist, die Entwicklung der Stadt voranzutreiben.“
Das nächste Bauprojekt eines Schwimmbades in Hannover steht mit dem Fössebad schon vor der Tür. Auch dort soll ein Kombibad aus Schwimmhalle und Außenbecken neu entstehen und das in die Jahre gekommene Bad ersetzten. Während der Bauzeit kann dort die alte Schwimmhalle weiter genutzt werden. Das Freibad ist beriets seit 2012 geschlossen.
Schwimmhalle mit Sauna, Freibad mit neuen Angeboten
Die Schwimmhalle bietet ein 25 Meter langes Sportbecken mit sechs Bahnen und einer Sprunganlage. Die Sprunganlage besteht aus einem Ein-Meter-Brett und einer Drei-Meter-Plattform. Hinzu kommen ein Lehrschwimmbecken mit einem Hubboden sowie ein Kleinkindbecken. Die Sauna bietet drei Schwitzräume: finnische Sauna, Biosauna und Erdsauna im Außenbereich. Der umzäunte Saunagarten hält Sitz- und Liegemöglichkeiten in einer vor Einblicken geschützten Gartenlandschaft vor.
Das Freibad verfügt über einen rund 500 Quadratmeter großen Kinderspielbereich, bestehend aus Kletter- und Abenteuerspielplatz, Wasserspielplatz sowie Sand- und Matschspielplatz. Im hinteren Grundstücksteil wurde ein etwa 250 Quadratmeter großer, multifunktionaler Fitness- und Sportbereich mit angrenzenden Rasenflächen und einer ruhigen Liegewiese angelegt. Dieses Areal lässt sich durch eine Zaunanlage zum Freibad so abtrennen, dass es außerhalb der Freibadesaison durch Bürger*innen genutzt werden kann.
Foyer mit großer Glaswand
Das Hallenbad entstand an der Stelle des früheren Gebäudes. Die Schwimmgäste betreten das Bad an der Ludwig-Jahn-Straße/Ecke Seckbruchstraße über das Foyer, das mit einer großflächigen Glaswand Einblick in die Schwimmhalle mit dem Sportbecken bietet. Die Badeplatte des Hallenbads wurde gegenüber dem Bestand deutlich abgesenkt und befindet sich nun auf der Ebene der Badeplatte der vorhandenen Freibadbecken. Die Zuwegung vom öffentlichen Straßenraum zum Haupteingang des Schwimmbads erfolgt über eine zentrale etwa vier Meter breite Rampe. Alle den Badegästen zugänglichen Bereiche des Hallenbads sind barrierefrei gestaltet.
Die Fassaden aus grauen Faserzementtafeln wurden in Analogie zur historisch bedeutenden Zementindustrie des Stadtteils Misburg gestaltet. Ein Fassadenrücksprung kennzeichnet den Zugang deutlich und bietet zugleich einen überdachten und witterungsgeschützten Außenbereich. Die im Bestand durch Pkw-Stellplätze geprägte Grundstücksecke wurde in einen Vorplatz mit Sitzmöglichkeiten als attraktiver Treffpunkt und Wartebereich für Badegäste umgestaltet.
Begrüntes Dach mit Photovoltaikanlage
Das Gebäude wurde konventionell in Massivbauweise errichtet, wobei die Gebäudehülle Passivhauskomponenten aufweist. Auf dem extensiv begrünten Dach des Hallenbads befindet sich eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 99 Kilowatt-Peak. Wärme und weiteren Strom bezieht der Neubau über das „Wärme-to-Go-Konzept“ des Zweckverbands aha. Eine auf dem Dach des Hallenbads befindliche, 500 Quadratmeter große Solarabsorberanlage erwärmt im Sommer die Freibadbecken.
Zahlen und Fakten kompakt:
Auftraggeber: Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Sport, Bäder und Eventmanagement
Projektsteuerung: Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Gebäudemanagement
Bauherr/ ÖPP: Industriebau Wernigerode GmbH, Niederlassung Schönebeck
Generalplanung: Krieger Architekten / Ingenieure GmbH, Velbert
Außenanlagen:
Projektsteuerung: Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün
Planung: Schröder Landschaftsarchitekten & Ingenieure, Essen
Baubeginn: Oktober 2021 (Abriss)
Grundsteinlegung: Mai 2022
Eröffnung: Mai 2024
Hallenbad: 5.409 Quadratmeter (Netto-Raumfläche)
Freibad: 1.033 Quadratmeter (Netto-Raumfläche)
Baukosten: rund 30 Millionen Euro
Bildquellen:
- Misburger Bad: www.hannover-entdecken.de