BUND kritisiert Baumfällarbeiten am Messeschnellweg
„Wir haben kein Verständnis dafür, dass die Stadt Hannover jetzt noch umgangreiche Baumfällungen in der Eilenriede entlang des Messeschnellwegs durchführt“ kritisiert Georg Wilhelm vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). „Wenn die Maßnahmen wirklich notwendig sind, dann hätten sie jedenfalls im Winter stattfinden müssen.“
Die Stadtverwaltung hatte gestern angekündigt, den Messeschnellweg zwischen Pferdeturm und Weidetorkreisel am Sonntag zu sperren. Grund der Sperrung seien Baumfällungen und Baumschnittarbeiten an insgesamt mehr als 200 Bäumen der Eilenriede, die vom städtischen Forstbetrieb in Straßennähe „im Rahmen notwendiger Verkehrssicherungsmaßnahmen und Durchforstungseingriffe durchführt werden müssen“.
„Schon in normalen Jahren ist es aus Naturschutzsicht abzulehnen, wenn Durchforstungen noch im März stattfinden“ betont Georg Wilhelm. „Um diese Jahreszeit hat bei manchen Vögeln, zum Beispiel bestimmten Spechtarten, die Brutsaison mit der Paarbildung schon begonnen. In diesem Jahr ist der Frühling aber schon um einige Wochen früher da und viele Vögel sammeln Nistmaterial. Auch die Bodenflora treibt schon aus.“
Eine Begründung, warum es überhaupt zwingend notwendig sein soll, hier so viele Bäume zu fällen, ist dem BUND nicht bekannt. Die Naturschützer weisen aber darauf hin, dass der Gesetzgeber aus guten Gründen verbietet, zwischen dem 1. März und 30. September Bäume außerhalb des Waldes, Gebüsche und andere Gehölze zu fällen oder abzuschneiden. Wilhelm: „Diese Beschränkungen sollten unseres Erachtens auch im Wald eingehalten werden. Es ist selbstverständlich, dass man bei einem einzelnen Baum, der akut droht, auf eine Straße oder einen Spielplatz zu fallen, auch im Frühling oder Sommer die Gefahr schnell beseitigen muss. Hier handelt es sich aber um eine Maßnahme, die offensichtlich seit Monaten geplant ist. Zu ihrer Durchführung hätte die Stadtverwaltung fünf Monate Zeit gehabt.“