Hochflexible Anlage für Spitzenlast produziert erneuerbare Wärme und erneuerbaren Strom
Mit dem Biomethan-Blockheizkraftwerk (BHKW) am enercity-Standort Herrenhausen geht nun die nächste wichtige Anlage mit erneuerbaren Energien ans Netz. Das hochflexible Biomethan-BHKW dient als Spitzenlastanlage für das enercity-Fernwärmenetz und erzeugt mit jeweils 20 Megawatt thermischer wie auch elektrischer Leistung Wärme und Strom. Eine weitere Anlage in baugleicher Form wird bis zum Sommer auch am enercity-Standort Stöcken fertiggestellt. Rund 55 Millionen Euro hat enercity in den Bau der beiden Anlagen investiert.
Wärmewende Hannover: Vorbild unter den deutschen Großstädten
„Hier sehen wir einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Wärmewende. Die systematische Wärmeplanung mit enercíty und der Fernwärmeausbau machen Hannover zu einem Vorbild unter den deutschen Großstädten”, sagt Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay.
„Der Wärmesektor ist der größte Hebel beim Klimaschutz. enercity legt bei der klimaneutralen Fernwärme ein beeindruckendes Tempo vor und mit jeder neuen Anlage kommen wir dem Kohleausstieg ein Stück näher”, fügt Anja Ritschel, enercity Aufsichtsratsvorsitzende sowie Wirtschafts- und Umweltdezernentin Hannovers, hinzu.
„Wir gehen beim Ausbau der Erneuerbaren voran. Ab 2028 werden wir bis zu 75 Prozent der Fernwärme in Hannover klimaneutral produzieren. Damit versorgen wir unsere Kundinnen und Kunden langfristig und sicher mit Wärme zu bezahlbaren Preisen. Die neuen Biomethan-BHKW federn volatile erneuerbare Stromerzeugung ab und erleichtern somit die Integration erneuerbarer Energien. Den Bau und die Montage der Anlage haben wir in nur 14 Monaten geschafft”, betont enercity-Vorstand Prof. Dr. Marc Hansmann.
Mit ihren jeweils fünf Modulen sind die hochflexiblen Motor-Kraftwerke hervorragend geeignet, Spitzenlasten im Strombereich schnell und bedarfsgerecht abzudecken. Die dabei entstehende Wärme setzt enercity entweder unmittelbar für die Wärmeversorgung ein oder speichert sie im Fernwärmespeicher am Standort in Hannover-Herrenhausen. Im Falle eines Strom-Überschusses aus erneuerbaren Energien lässt sich wiederum in der benachbarten Power-to-Heat-Anlage das Fernwärmenetz mitbeheizen. Der Gesamtwirkungsgrad des Biomethan-BHKW beträgt über 90 Prozent und der elektrische Wirkungsgrad liegt über 45 Prozent.
14 neue Anlagen aus Erneuerbaren und Abwärme
Bis zum Jahr 2027 steigt enercity aus der Kohle aus und schaltet sein Kohlekraftwerk in Hannovers Stadtteil Stöcken ab. Bis zu 14 Anlagen aus erneuerbaren Energien sowie Abwärme werden dann klimafreundliche Wärme in Hannover liefern.
Die Abwärme aus einem bestehenden Müllheizkraftwerk und der jüngst errichteten Klärschlammverwertungsanlage tragen derzeit bereits zur klimafreundlichen Wärmeversorgung in Hannover bei. Noch in diesem Sommer werden beide Biomethan-BHKW an den Standorten Herrenhausen und Stöcken zur Verfügung stehen. Zudem wird ein Biomasse-Heizkraftwerk in Verbindung mit einer Großwärmepumpe im Jahr 2025 in Betrieb gehen. Im Anschluss werden unter anderem Anlagen wie Geothermie oder Großwärmepumpen den zweiten Block des Kohlekraftwerks ersetzen. Der parallel zu den Erzeugungsanlagen stattfindende Ausbau des aktuell 361 Kilometer langen Fernwärmenetzes macht sich im Stadtbild bemerkbar. Im zweiten Halbjahr beginnt die Erschließung des nächsten großen innerstädtischen Ausbaugebiets Oststadt.
Bildquellen:
- Oberbürgermeister Belit Onay, enercity-Aufsichtsratsvorsitzende Anja Ritschel und enercity-Vorstand Prof. Dr. Marc Hansmann an einem der fünf Motoren des neuen Biomethan-BHKW: enercity - Foto: Franz Bischof