Am 31. Dezember 1988 ist der letzte Verkaufstag des Kaufhauses Magis am Kröpcke.
Das Mode- und Textilkaufhaus wurde durch den Textilkaufmann Norbert Magis (1907-1970) in der Zeit des Nationalsozialismus 1938 eröffnet. Es war die Zeit der Arisierungen, der hier das 1886 gegründete, renommierte Manufaktur- und Modewarenhaus Sternheim & Emanuel in der Großen Packhofstraße zum Opfer fiel. Norbert Magis übernahm zwar dessen Inventar und Bestände zu einem von der Arisierungsbehörde heruntergedrückten Preis, leistete jedoch Ausgleichszahlungen an die in der Schweiz lebenden Eigentümer.
Wenige Jahre später wurde das nun Magis genannte Modehaus während der Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg zerstört. Nach dem Krieg begann Magis einen Neuanfang zunächst im Bekleidungshaus Otto Werner. In den Wiederaufbaujahren errichteten bis 1952 die Architekten Paul und Rudolf Brandes sowie Ludwig Thiele[3] jedoch einen Neubau für Magis in der Tradition der modellhaften Warenhausentwürfe des Architekten Erich Mendelsohn aus der Mitte der 1920er Jahre. Magis führte im Vollsortiment Bekleidung für die ganze Familie, aber auch Heimtextilien und Wollwaren. Doch das mittelständische Familienunternehmen konnte – trotz Umbau, Vergrößerungen und Versuchen, zum Beispiel mit einem Model-Wettbewerb auch jüngere Kunden zu erreichen – in dem Ende der 1970er Jahre allgemein einsetzenden Boom umfangreicherer Warenhäuser und Verbrauchermärkte nicht bestehen. Zudem gehörte das Haus verschiedenen Eigentümern, Magis war lediglich Mieter der Flächen. Ende 1988 schloss Magis.
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Mehr InformationenBildquellen:
- Kalenderblatt: www.hannover-entdecken.de