Kalenderblatt

Jasper Hanebuth wird hingerichtet

Der aus Buchholz stammende Verbrecher Jasper Hanebuth, dem 19 Morde vorgeworfen werden, wird am 04. Februar 1653 vor dem Steintor gerädert und hingerichtet. Ein älteres, am Beginn des Steintorfeldes stehendes weißes Kreuz wird später diesem Ereigniszugeordnet und gibt dem 1929 so benannten Platz den Namen.

Jasper Hanebuth (1607-1653) war ein Söldner im Dreißigjährigen Krieg und ein Räuber und Mörder. Jasper Hanebuth wurde auf dem „Hof Pieper“ geboren, einem nach einem Wirbelsturm 1831 wieder aufgebauten und heute denkmalgeschützten Fachwerkkomplex am Groß-Buchholzer Kirchweg 72. Er war ein Sohn des Vollmeiers Hans Hanebuth, eines Kötners in Groß-Buchholz.

Jasper Hanebuth wurde im Dreißigjährigen Krieg Söldner in schwedischen Diensten. Noch im Krieg erwarb er das Bürgerrecht der Stadt Hannover, verlor es jedoch bald wieder, da er seine Steuerschulden nicht bezahlte. Später wurde er Räuber vorwiegend in der Eilenriede, einem Waldgebiet nahe dem heutigen Zoo von Hannover. Seine Überfälle verübte er teilweise zusammen mit anderen, darunter Hans Stille, Caspar Reusche und Hänschen von Rode, einem Abkömmling einer alten hannoverschen Patrizierfamilie. Seine Opfer schoss er oft aus der Ferne nieder, ohne zu wissen, ob Geld bei ihnen zu finden sei. Hanebuth wird als roher Mensch geschildert, dessen Wutanfälle gefürchtet waren. Er gilt als Beispiel für die alltägliche Gewalt und Verrohung der Sitten nach Ende des Dreißigjährigen Krieges. Zu seinen Opfern gehörte auch seine „Räuberbraut“.

Bei dem „Hanebuth Gang“ Am Hohen Ufer handelt es sich vermutlich um den Rest eines Durchgangs unter der Stadtmauer zur Leine, der jedoch nach kurzer Strecke zugeschüttet wurde. Jasper Hanebuth soll diesen Gang für seine Raubzüge genutzt haben.

Bildquellen:

  • Kalenderblatt: www.hannover-entdecken.de