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Inklusionsbericht: Stadt schafft mehr Barrierefreiheit und Angebote für Menschen mit Behinderung

Der neue Inklusionsbericht der Landeshauptstadt Hannover wurde heute, 18. September 2023 im Sozialausschuss vorgestellt. Er bildet die städtischen Maßnahmen zur Barrierefreiheit in Hannover in den Jahren 2015 bis 2022 ab. Das Angebot der Schulassistenz bzw. die Bildung von Poolmodellen als Unterstützung für junge Menschen mit einer bestehenden oder einer drohenden Behinderung ist dabei das Schwerpunktthema. Der Bericht enthält darüber hinaus eine Übersicht von ausgewählten Maßnahmen zur Barrierefreiheit an städtischen Liegenschaften und Gebäuden, seit 2014 rund 320, davon allein 265 an Schulen. Es werden Entwicklungen aus den Bereichen Wohnen über Mobilität bis hin zur Bildung oder Kultur skizziert. Die wichtigsten Informationen des Inklusionsberichtes sind in Leichte Sprache übersetzt worden.

„Wir sind auf dem richtigen Weg, aber noch längst nicht am Ziel. Ich möchte den vielen Menschen danken, die sich haupt- und ehrenamtlich für Inklusion in unserer Stadt einsetzen – all denen, deren Leistung oft ein bisschen im Schatten, aber umso wertvoller ist, weil dadurch Teilhabe ermöglicht wird. Inklusion geschieht im Miteinander vor Ort und wir freuen uns darauf, auch künftig gemeinsam daran zu arbeiten“, sagte Sozialdezernentin Sylvia Bruns aus diesem Anlass.

Andreas Mangelsdorf, Beauftragter für Menschen mit Behinderung der Landeshauptstadt Hannover, ergänzt: „Inklusion funktioniert nur im Zusammenspiel von Haupt- und Ehrenamt, aber auch nur, wenn die Gesellschaft Inklusion zulässt. In den letzten Jahren hat sich im Verständnis viel verändert. Dennoch hoffe ich, dass die Selbsthilfe, die Verantwortlichen in der Verwaltung und die Politik nicht müde werden, aus dem reinen Wort ‚Inklusion‘ ein Lebensgefühl, eine Selbstverständlichkeit zu machen.“

Die Schulassistenz basiert auf einem individuellen Rechtsanspruch im Rahmen der Eingliederungshilfe für junge Menschen mit einer bestehenden oder einer drohenden Behinderung. Eine Schulassistenz wird eingesetzt, wenn eine eigenständige Teilnahme am Unterricht sonst nicht möglich wäre. Beim Pool-Modell an Grundschulen handelt es sich um eine rechtskreisübergreifende (SGB VIII und SGB IX) Maßnahme, die bereits an zwei Grundschulen in Hannover (Otfried-Preußler-Schule seit 2020 und Grundschule Feldbuschwende seit 2022) etabliert wurde. Mit der Etablierung von Poolmodellen wird die sonst übliche Eins-zu-Eins-Betreuung bedarfsgerecht angepasst, das heißt die eine qualifizierte Schulbegleitung betreut zwei, drei oder im Einzelfall auch vier Kinder. Das hat viele Vorteile, die seitens der Eltern und der Kinder sehr schnell geschätzt werden. Es ist jedoch zu beachten, dass eine Eins-zu-Eins-Assistenz grundsätzlich als Anspruch bestehen bleibt.

Bei den baulichen Maßnahmen geht es nicht nur um Rampen und Türbreiten, sondern auch um die Berücksichtigung der Belange von Menschen mit Sehbehinderung, Hörbehinderung oder kognitiven Einschränkungen und um intelligente bauliche Lösungen, die möglichst allen Bedarfen gerecht werden. Im letzten Jahr wurde beispielsweise eine Rampe im Aula Bereich der Grundschule Am Buchholzer Grün fertiggestellt. Die abgesenkte Aula mit schwellenlos zugänglichem Bühnenbereich ermöglicht größtmögliche Flexibilität in Bezug auf Unterricht, Sport und Inklusion.

Ein Schwerpunkt, insbesondere in Kindertagesstätten und Schulen, ist die Umsetzung einer guten Akustik in den Einrichtungen. Abgesehen von allgemeinen Maßnahmen zur Verbesserung der Raumakustik in Schulgebäuden werden hierfür z.B. Akustikdecken eingebaut; sollte dies nicht ausreichen, werden auch akustisch wirksame Wandpaneele oder Pinnwände montiert. So wurde im Jahr 2020 eine Akustikdecke am Gymnasium Käthe-Kollwitz-Schule im Neubau Interimsgebäude als Holzmodulbau eingebaut.

Ein weiteres Beispiel ist der Neubau der Grundschule Otfried-Preußler-Schule in Hannovers Südstadt, die heute aufgrund der dadurch entstandenen Barrierefreiheit und der besonderen Ausstattung für Schulkinder mit unterschiedlichen Behinderungen Inklusion lebt und weit über Hannovers Grenzen hinweg bekannt ist. Die Grundschule wurde im Jahr 2020 Hauptpreisträger Deutscher Schulpreis der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung aufgrund eines besonders innovativen inklusiven Grundverständnisses.

Der gesamte Bericht sowie die Ausgabe in Leichter Sprache steht auf hannover.de als barrierefreies PDF-Dokument zum Download bereit.

Der Inklusionsbericht der Landeshauptstadt Hannover fasst Projekte und Maßnahmen mit dem übergeordneten Ziel einer gleichberechtigten Teilhabe am gesellschaftlichen, politischen, kulturellen sowie wirtschaftlichen Leben und an der Bildung für alle Menschen, ob mit oder ohne Behinderung, zusammen. Hervorgegangen ist der über neunzig Seiten starke Bericht aus der Arbeit der dezernatsübergreifenden Arbeitsgruppe Inklusion und der Koordinationsstelle Inklusion innerhalb der Verwaltung.

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