Natur & Umwelt

Im Naturschutzgebiet „“Alte Leine“ entsteht neuer Auwald

Am Westrand des Koldinger Holzes in der Gemarkung Reden (Pattensen) werden zurzeit entlang der Alten Leine Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen durchgeführt. Auf der linken Flussseite wird der vorhandene Pappelbestand gerodet und anschließend wieder aufgeforstet. Im Niederungsgebiet des Leine-Altarms mit seinen ausgeprägten Bögen soll sich ein artenreicher Auwald entwickeln.

Rodung und Neuanpflanzung finden auf privatem Grund statt und werden durch den Eigentümer durchgeführt. Das Vorhaben wurde rechtzeitig bei der unteren Naturschutzbehörde der Region Hannover beantragt und abgestimmt.

Bei den zur Fällung anstehenden Bäumen handelt sich um sogenannte Hybridpappeln – einer Kreuzung der auch in der Region Hannover heimischen Schwarzpappel mit fremden, nicht heimischen Pappeln -, die nach dem Zweiten Weltkrieg als schnell wachsende Gehölze gepflanzt wurden und nun das Zenit ihres Baumlebens überschritten haben. Die „hiebreifen“ Pappeln weisen bereits Schäden im Stammbereich auf, sodass ihre Standsicherheit nicht mehr gegeben ist und zeigen eine schüttere Krone.

Hybridpappeln sind untypisch für feuchte, zeitweise überflutete Auenbereich sowie für die Uferbereiche von Flüssen und Bächen, da ihr Wurzelgeflecht nur sehr flach in den Boden reicht und damit zur Sicherung von Uferböschungen ungeeignet ist.

Ziel der Wiederaufforstung ist die Entwicklung eines Auwaldes mit den typischen Gehölzarten wie Schwarzerle, Esche und Eiche aber auch Ahorn oder Ulme, die an  nasse Bereiche angepasst sind.

Der amtliche wie der ehrenamtliche Naturschutzes bewerten das Projekt sehr positiv: Das Koldinger Holz, der einzige Auwaldstandort in der südlichen Leineaue, wird dadurch aufgewertet. Die deshalb besonders wertvolle Pflege- und Entwicklungsmaßnahme setzt die Ziele der bestehenden Naturschutzgebietsverordnung um.

Als Zeitpunkt für die Rodungsarbeiten wurde bewusst der Spätsommer gewählt, um den Eingriff im Naturschutzgebiet möglichst gering zu halten. Im September sind die betroffenen Flächen abgetrocknet, so dass mit Flurschäden nicht zu rechnen ist. Der für die Unterhaltung der Alten Leine zuständige Unterhaltungsverband wurde rechtzeitig in dieses Vorhaben eingebunden und mit ihm die Details abgestimmt.

Die Rodung der Pappeln wird voraussichtlich Ende September abgeschlossen sein.

PM: Region Hannover