Hoi hallo, ich nutze die freie Zeit um den Königsgeburtstag und zeig euch, was ich schon vor längerer Zeit fertiggestellt habe. Vielleicht bekommt ihr so auch Lust, einen Wandbehang zu nähen; denn genau das ist es, was ich gemacht habe.
Schon lange hadere ich mit der Wand im Schlafzimmer. Tapezieren? Ein großes Bild? Eigentlich brauche ich die Wand als Fotohintergrund. Deshalb sollte sie schnell wieder frei zu räumen sein. Bei einer Tapete müßte ich das Muster auch Hintergrundtauglich sein. Ein hin und her :-). Dann fiel mir einer meiner Lieblingsstoffe in die Hand und ich dachte „Warum nein?“.
Also habe ich mal ein Stück (hier ca. 120×110 cm) abgeschnitten und zur Probe an die Wand geklebt. Keine leichte Aufgabe. Mit dem Masking Tape hält das ganze ungefähr eine Fotolänge :-). Aber die Fotos gefielen mir. So habe ich beschlossen, mir einen Wandbehang zu nähen. Mit dem coolen Stoff von Alexander Henry sieht das auch gar nicht so altbacken aus, wie ich Wandbehänge in Erinnerung hatte.
Ich habe mich entschieden, dem Wandbehang etwas Struktur zu geben und deshalb zu quilten. Dafür habe ich einen schlichten Hintergrundstoff gewählt und ein leichtes Volumenvlies.
Zum Quilten habe ich das Quiltsandwich vorbereitet. Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Ich klammere die drei Lagen am Liebsten mit Sicherheitsnadeln zusammen. Achtet dabei darauf, dass die Nadeln nicht da sind, wo ihr nähen möchtet.
Ich habe freestyle gequiltet. Dafür habe ich den Transporteur der Maschine versenkt und das Nähfüßchen gewechselt. Das habe ich schon lange nicht mehr gemacht. Es dauerte ein bisschen, wieder reinzukommen. Am Anfang waren die Stichlängen ganz schön chaotisch.
Mal habe ich nur Motive grob umrandet.
Dann wieder habe ich längere Strecken gequiltet. Dabei habe ich zum ersten Mal auch die Garnfarben mehrfach gewechselt, um es an den Hintergrund anzupassen.
Nach dem Quilten habe ich Rückseite und Volumenvlies zurückgeschnitten. Das ist immer ein schöner Augenblick, denn dann sieht es schon fast fertig aus.
Natürlich ist der Wandbehang ohne Binding noch nicht fertig. Dafür habe ich einen 6 cm breiten Stoffstreifen mittig gebügelt. Genäht wird auf der Vorderseite des Wandbehangs. Die offene Seite des Binding-Streifens liegt an der Außenseite des Wandbehangs.
Habt ihr euch auch schon immer gefragt, wie man die Ecken beim Binding schön hinbekommt? Das ist eigentlich ganz einfach. Es wird immer bis zur Ecke genäht. Vor der Ecke müßt ihr füßchenbreit stoppen. Danach wird der Streifen wie auf dem Bild eingeschlagen.
Danach wird der Streifen wieder Richtung Quilt gefaltet und weitergenäht.
Wenn das Binding auf der Vorderseite festgenäht ist, geht es an die Rückseite. Da habe ich mich für die saubere Lösung entschieden und mit der Hand genäht. Dafür habe ich den Streifen auf die Rückseite geklappt und festgenäht. Das dauert länger, hat aber etwas Meditatives.
Nun ist der Wandbehang genäht. Ich habe lange überlegt, wie ich ihn aufhängen soll. Um flexibel zu bleiben und ihn auch mal als Decke nutzen zu können, habe ich mich gegen das Annähen einer Aufhängung entschieden und Sicherheitsnadeln gewählt.
Die Sicherheitsnadeln kann man einfach auf die Nägel in der Wand stecken und gut.
Fertig! Wenn man das Binding nicht mit der Hand annäht, kann man den Wandbehang schnell nähen. So hat es etwas länger gedauert. Aber ich finde, es hat sich gelohnt. Ich mag die Wand nun viel lieber. Vielleicht habt ihr ja auch eine Wand, die mal aufgehübscht werden muss. Dann kann ich einen Wandbehang aus Stoff sehr empfehlen. Wenn kein schöner Panelstoff zur Hand ist, kann man den Wandbehang natürlich auch gut patchen.
Bis bald Bianca
