Mit einem ersten Spatenstich hat Stadtbaurat Uwe Bodemann heute (28. April) das Startzeichen für den Neubau der Benno-Ohnesorg-Brücke in Linden gegeben.
Die Erneuerung einer der ältesten und wichtigsten Ihmeüberquerungen ist der erste Baustein des Programms, mit dem der Fluss auf lange Sicht hochwassersicher ausgebaut wird.
Ziel ist es, den Wasserpegel der Ihme bei einem 100-jährlichen Hochwasser abzusenken, um die Überflutungsgefahren insbesondere für die Calenberger Neustadt, Linden und Ricklingen zu reduzieren. Dafür wird der Abflussquerschnitt zwischen der Leinert- und Legionsbrücke verbreitert, indem die Benno-Ohnesorg-Brücke verlängert wird und Abgrabungen in den Seitenräumen erfolgen.
Die Brücke wurde in ihrer ursprünglichen Form etwa im Jahr 1700 erbaut – als Steinbogenbrücke mit fünf Öffnungen, die für Hochwasser denkbar ungeeignet waren. Die heutige Gestalt bekam die Flussüberquerung durch einen Neubau 1912, der in den 70er Jahren für die Stadtbahn verbreitert wurde.
Zur Verbesserung des Hochwasserabflusses wird die Brücke von 46 auf 67 Meter verlängert. Ihre Lage richtet sich nach den vorhandenen Zwangspunkten der Bebauung auf der Seite des Schwarzen Bären und den Stadtbahngleisen. Auch der Neubau wird als Zwei-Feld-Bauwerk in Stahlverbundbauweise errichtet. Die einzelnen Brückenfelder sind unterschiedlich groß. Die Ihme fließt zukünftig durch ein Brückenfeld ohne Pfeiler in Flussmitte; das zweite Brückenfeld wird bei Hochwasser durchflutet.
Die Bauzeit beträgt etwa drei Jahre.
Zunächst wird die nördliche Brückenhälfte abgebrochen und neu gebaut. Der Verkehr soll dabei auf der verbleibenden Brückenhälfte für alle Verkehrsarten eingeschränkt aufrecht erhalten bleiben. Die Stadtbahn erhält zwei Behelfsgleise, die vom Autoverkehr mit genutzt werden, FußgängerInnen und Radfah-rerInnen können über die südliche Nebenanlage die Ihme überqueren.
Nach der Fertigstellung der nördlichen Brückenhälfte wird der gesamte Verkehr auf die neue Brückenhälfte verlegt. Danach wird die südliche Hälfte abgebrochen und neu gebaut.
Die Baukosten für die Brücke (ohne Gleisbau) werden rund 7,3 Millionen Euro betragen. Für die Hochwasserschutzmaßnahmen insgesamt sind etwa 25 Millionen Euro kalkuliert.