Kürzlich hat die Ärztekammer Niedersachsen und die Landesvertretung Niedersachsen der Techniker-Krankenkasse den bundesweit ersten digitalen "ärztlichen Leitfaden" zum Kinderschutz präsentiert. Damit sollen Ärzte gezielt geschult werden, Gewalt gegen Kinder zu erkennen und kompetent darauf zu reagieren.
Wieso der Leitfaden wichtig ist
Immer mehr Kanzleien wie zum Beispiel apex-detektive.de beschäftigen sich mit Sorgerechts-Ermittlungen. Kein Wunder, schließlich sind die Zahlen der Sorgerechtsfälle in Deutschland in den letzten Jahren rapide angestiegen. Das liegt unter anderem daran, dass immer mehr Fälle von Gewalt gegenüber Kindern aufgedeckt werden. Nun wurde gemeinsam mit dem Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration, dem Deutschen Kinderschutzbund, der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen, der Landesvereinigung für Gesundheit und der Rechtsmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover ein Präventionsprojekt initiiert. Dieses soll der verbesserten und beschleunigten Zusammenarbeit aller Beteiligten dienen, um betroffenen Kindern schneller helfen zu können und die Täter schneller zu überführen. Das Verfahren ist nicht so simpel, wie man denken mag, denn Gewalt gegenüber Kindern äußert sich auf ganz unterschiedliche Arten – zum Beispiel Kindesmisshandlung, psychische Vernachlässigung oder sexueller Missbrauch. Der Leitfaden soll dazu beitragen, dass Haus- und Kinderärzte solche Fälle von Kindesmissbrauch schneller erkennen und bei ersten Anzeichen vorsichtig und sensibel reagieren, damit Schlimmeres verhindert werden kann. Das befürworten auch die regionalen Jugendämter.
Immer mehr Fälle werden bekannt
Bei Kindesmisshandlung ist eine schnelle und sichere Diagnose oft lebenswichtig. Doch die Interpretation der Befunde bei entsprechenden Verdachtsfällen erfordert ein Spezialwissen und Fachkenntnisse. Deswegen bietet das entsprechende Institut auch unabhängig von einer Strafanzeige eine qualifizierte Untersuchung und Diagnostik an. Fälle gibt es dafür genug. Vor ein paar Jahren ist zum Beispiel einer betrunkenen Mutter in Hannover auf einer Rolltreppe der Kinderwagen mit ihrem zweijährigen Sohn aus der Hand gerutscht. Der Kinderwagen überschlug sich mehrfach, das Kind blieb aber unverletzt. Das Ganze geschah an einer U-Bahn-Station und hätte auch viel schlimmer ausgehen können. Nach dem Unfall ließ die Frau ihren Sohn sogar über den Bahnsteig laufen, sodass der Junge auf die Gleise hätte fallen können. Daraufhin wurde die örtliche Polizei alarmiert. Das Kind wurde in einer Klinik untersucht und in die Obhut des Jugendamtes übergeben. Natürlich wurde gegen die Mutter wegen Verletzung der Fürsorgepflicht ermittelt.
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