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Hannover ist Spitzenreiter beim Wohnungsneubau

Die Landeshauptstadt Hannover zeigt sich erfreut über die aktuellen Daten zur Baustatistik des Landesamtes für Statistik Niedersachsen: Nach bereits sehr guten Zahlen mit ca. 2.800 Wohneinheiten im Jahr 2022, meldet die Statistikbehörde jetzt mit 4.203 fertig gestellten Wohneinheiten eine Rekordzahl für das Jahr 2023. Damit zeigt sich die hohe Zahl der erteilten Baugenehmigungen für Wohnbauten aus den Vorjahren zeitverzögert nun auch in den Fertigstellungszahlen. Dabei belegt Hannover in absoluten Zahlen unter den großen Städten Rang vier hinter Berlin, München und Hamburg und noch vor Frankfurt oder Köln, die deutlich größer sind.

„Die jahrelangen intensiven Bemühungen der Stadt und der Wohnungswirtschaft um die Schaffung von neuem und bezahlbarem Wohnraum zeigen Wirkung und spiegeln sich nun unverkennbar auf dem Wohnungsmarkt wider. Besonders beeindruckend ist für uns, dass die Landeshauptstadt damit 2023 im Vergleich der 15 größten deutschen Städte bei der Bauintensität auf dem ersten Platz liegt“, freut sich Oberbürgermeister Belit Onay.

So war die Bauintensität in Hannover mit 7,7 Wohneinheiten pro 1.000 Einwohner*innen im Jahr 2023 größer als in allen anderen Städten mit mehr als 500.000 Einwohner*innen. Auf Platz zwei folgt München mit einer Ziffer von 6,5 und auf Platz drei mit deutlichem Abstand Frankfurt mit 4,7. Ganz überwiegend sind die neuen Wohnungen dabei im Geschosswohnungsbau mit dem üblichen Anteil an Sozialwohnungen entstanden.

Kronsrode Bauschild

Kronsrode Bauschild

„Besonders erfreulich ist, dass die Rekordzahl an neuen Wohnungen nicht allein auf die großen Projekte wie Kronsberg Süd oder die Wasserstadt Limmer zurückzuführen ist, sondern dass der „Hannoversche Bauturbo“ mit einer Vielzahl von kleineren Projekten in allen Teilen des Stadtgebietes Wirkung zeigt“, bewertet Stadtbaurat Thomas Vielhaber die positive Bilanz der Hannoverschen Wohnungsbauoffensive. So habe die Landeshauptstadt ihre Möglichkeiten beim Wohnungsneubau stärker als andere Städte engagiert genutzt und damit einen wichtigen Beitrag geleistet, preisdämpfend auf den Mietwohnungsmarkt einzuwirken.

Die Baufertigstellungszahlen für 2023 wurden in vielen kleineren Projekten im ganzen Stadtgebiet realisiert, wie z.B. „Am Klagesmarkt, 2. BA“, „Körnerplatz“ und „Lathusenstraße-Nord II“ mit je 60 bis 80 neuen Wohneinheiten. Aber auch die großen Wohnprojekte wie der Kronsberg Süd (720 WE) und der 1. Bauabschnitt der Wasserstadt Limmer (550 WE) leisten einen wichtigen Beitrag zur Vergrößerung des Angebots auf dem Mietwohnungsmarkt.

Baugebiet

Baugebiet Wasserstadt Limmer

Die Baufertigstellungen des Jahres 2022 lassen sich vor allem auf die größeren neuen Baugebiete „Buchholzer Grün (ehem. Oststadtkrankenhaus)“ (420 WE), „Vitalquartier/Am Annastift“ (380 WE) sowie „Herzkamp/Hilligenwöhren“ (300 WE), „Constantinstraße“ (260 WE) und „In den Sieben Stücken“ (160 WE) zurückführen.

Trotz dieser guten Entwicklungen kann man noch nicht von einer Entspannung auf dem Wohnungsmarkt sprechen, denn die Mieten bewegen sich nach wie vor auf hohem Niveau und der Wohnraumbedarf ist weiterhin hoch. Daher hat der Rat im November 2023 die Fortschreibung des Wohnkonzeptes beschlossen. Im Gutachten zur Fortschreibung prognostizieren die Gutachter der Landeshauptstadt einen weiterhin sehr hohen Wohnungsbedarf von knapp 16.800 Wohneinheiten bis 2035. Das entspricht einem jährlichen Neubaubedarf von etwa 1.300 Wohnungen. Die bekannten strategischen Ansätze haben sich bewährt und sollen auch zukünftig die Handlungsfelder der hannoverschen Wohnungspolitik bilden, um eine bedarfsgerechte Wohnraumversorgung sicherstellen zu können und die erfolgreiche Strategie fortzuführen. Dabei haben die aktuellen Fertigstellungszahlen übrigens keinen Einfluss auf die neuen Ziele bis 2035, denn sie werden noch der Periode des Wohnkonzeptes 2025 zugerechnet, sind als Teil früher geschaffener Baurechte also bereits eingepreist.

Die aktuellen Fertigstellungszahlen spiegeln dabei die Baukonjunktur von vor zwei Jahren wider. So erschwert aktuell auch in Hannover die kommunal nicht zu beeinflussende Verschlechterung der Rahmenbedingungen, wie z.B. das gestiegene Zinsniveau sowie hohe Energie- und Baukosten, die weiteren Bemühungen, ausreichend preisgünstigen bzw. bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und lässt in den nächsten Jahren einen Rückgang der Fertigstellungen erwarten, auch wenn sich die Zahl der erteilten Baugenehmigungen mit rund 2.000 Wohneinheiten im Jahr 2023 noch auf einem ähnlich stabilen Niveau wie 2022 bewegt.

„Umso mehr kommt es darauf an, in den nächsten Jahren alle Potenziale in Hannover zu nutzen, neue Wohnungen im Bestand zu schaffen, wie beispielsweise über den verstärkten Ausbau von Dachgeschossen. Hier begrüßen wir sehr die Erleichterungen durch die gerade in Kraft getretene Novelle der Niedersächsischen Bauordnung“, so Stadtbaurat Thomas Vielhaber.

Bildquellen:

  • Kronsrode Bauschild: www.hannover-entdecken.de
  • Baugebiet: www.hannover-entdecken.de
  • Baustelle Mehrfamilienhaus: Pixabay