Politik

Grundsicherung: Vorurteile überwinden

In handwerklichen und sozial-pflegerischen Berufsgruppen gibt es nach wie vor ein großes Potenzial für dringend benötigte „hilfreiche Hände“ in den Betrieben.

Die Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit wirbt bei Arbeitgebern dafür, dass sie – auch unter den Arbeitslosen in der Grundsicherung – viele motivierte Mitarbeiter/innen finden können.

Während vielerorts Unternehmen wegen der Konjunkturschwäche um ihr Überleben kämpfen und dadurch kaum neue Mitarbeiter einstellen können, gibt es auf der anderen Seite Branchen, die händeringend nach gutem Personal suchen. Viele Betriebe aus dem handwerklichen oder sozial-pflegerischen Bereich gehören dazu. Sie berichten, wie schwierig es sei, genügend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Dabei gibt es ein Arbeitskräftepotenzial, das Personalverantwortliche bei der Wahl ihrer Bewerber häufig ungenutzt lassen: Menschen in der Grundsicherung („Hartz IV“). Die Regionaldirektion wirbt nun dafür, Vorurteile zu überdenken, denn diese halten einer genaueren Betrachtung oftmals nicht stand.

„Selbst gut geeignete Bewerberinnen und Bewerber haben es bei Arbeitgebern oft schwer, eine Chance zu erhalten“, berichtet Heidrun Schulz, Geschäftsführerin Grundsicherung bei der Regionaldirektion. Dabei gibt es unter den Empfängern von Arbeitslosengeld II die unterschiedlichsten Personengruppen. Schulz klärt auf: „Von den rund 160.000 Arbeitslosen in der Grundsicherung in Niedersachsen haben etwa 61.000 eine abgeschlossene Berufsausbildung vorzuweisen.“ Viele nutzen die Phase der Arbeitslosigkeit gezielt, um sich dank der Finanzierung durch die Träger der Grundsicherung fortzubilden und dadurch für künftige Arbeitgeber interessanter zu werden. Außerdem: Von den Arbeitslosen in der Grundsicherung ist knapp ein Drittel weniger als sechs Monate arbeitslos.

sicherung bei der Regionaldirektion. Dabei gibt es unter den Empfängern von Arbeitslosengeld II die unterschiedlichsten Personengruppen. Schulz klärt auf: „Von den rund 160.000 Arbeitslosen in der Grundsicherung in Niedersachsen haben etwa 61.000 eine abgeschlossene Berufsausbildung vorzuweisen.“ Viele nutzen die Phase der Arbeitslosigkeit gezielt, um sich dank der Finanzierung durch die Träger der Grundsicherung fortzubilden und dadurch für künftige Arbeitgeber interessanter zu werden. Außerdem: Von den Arbeitslosen in der Grundsicherung ist knapp ein Drittel weniger als sechs Monate arbeitslos.

Eine Gegenüberstellung von freien Stellen im Handwerk und in den sozialen und pflegerischen Berufen zu den Arbeitslosen mit entsprechenden Berufswünschen lässt den Schluss zu, dass dieses Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft ist. „Natürlich spielen bei der Frage, ob Arbeitsplatz und Bewerberin bzw. Bewerber zusammen passen viele Aspekte eine Rolle, beispielsweise ob die gewünschten Qualifikationen vorhanden sind“, schränkt Schulz ein, „ich bin aber überzeugt, dass Arbeitgeber auch unter den Arbeitslosen in der Grundsicherung viele gute und verlässliche Kräfte finden könnten. Wir wissen, dass viele Menschen, die vom Arbeitslosengeld II leben, sogar überdurchschnittlich motiviert sind, um ihren Unterhalt künftig aus eigener Kraft bestreiten zu können.“

Beispiele für Berufe, in denen es in Niedersachsen viele freie Arbeitsplätze gibt und

dieses Angebot entgegen dem allgemeinen Trend teilweise sogar steigt sind:

· Elektriker: 1.301 freie Stellen

· Maler, Lackierer und verwandte Berufe: 695 freie Stellen

· Sozialarbeiter, Sozialpfleger: 1.870 freie Stellen

· Kindergärtner/innen, Kinderpfleger/innen: 427 freie Stellen

All diesen Arbeitsplätzen stehen erheblich mehr potenzielle Bewerberinnen und Bewerber gegenüber, die in diesen Berufen nach einer Anstellung suchen. Vielfach verfügen sie über abgeschlossene Berufsausbildungen.

Ob ausgebildete Fachkraft oder Ungelernter: „Hilfreiche Hände“ werden in vielen Betrieben für unterschiedlichste Tätigkeiten gesucht. Deshalb werben unter diesem Titel die Agenturen für Arbeit und viele Träger der Grundsicherung derzeit in einer Medienkampagne dafür, mehr Arbeitslosengeld II-Empfängern die Chance zu geben, sich zu beweisen. Ein zusätzlicher Anreiz für Arbeitgeber können die diversen Fördermöglichkeiten sein. Je nach den individuellen Umständen können Eingliederungszuschüsse gezahlt, Teile des Entgelts erstattet oder Fortbildungen finanziert werden, um die Bewerber mit den nötigen Qualifikationen für den angestrebten Arbeitsplatz auszustatten.

„Wir haben viele Unterstützungsmöglichkeiten. Unsere Kolleginnen und Kollegen in den Arbeitgeberservices beraten jeden Betrieb gerne persönlich“, resümiert Schulz. Der jeweilige Arbeitgeberservice vor Ort ist unter der bundeseinheitlichen Service-Rufnummer 0 18 01-66 44 66* erreichbar. (*3,9 Cent aus dem Festnetz, Mobilfunkpreise abweichend)