Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass die Bundesländer der Deutschen Fußballliga (DFL) die Mehrkosten für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen in Rechnung stellen dürfen.
Die DFL hatte gegen eine entsprechende Regelung aus Bremen geklagt, die bereits 2014 beschlossen wurde, konnte sich aber nicht durchsetzen. Bremen erhebt Gebühren für Hochrisikospiele, bei denen aufgrund von möglichen Auseinandersetzungen zwischen den Fans zusätzliche Polizeikräfte erforderlich sind. Das Gericht bestätigte, dass diese Regelung mit dem Grundgesetz vereinbar ist, da die Kosten auf die Verursacher, in diesem Fall die Veranstalter, verlagert werden sollen. Fußballvereine und die DFL profitieren von erhöhten Sicherheitsmaßnahmen, sodass die Gebührenerhebung gerechtfertigt ist. In der ersten und zweiten Bundesliga gibt es erhebliche Polizeikosten, die bisher von den Steuerzahlern getragen wurden. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgericht müssen diese Kosten teilweise von den Veranstaltern übernommen werden. Bremen ist bisher das einzige Bundesland, das diese Gebühren erhebt, doch das Urteil könnte Signalwirkung für andere Länder haben.
Brisante Passage im Urteil: Die Gebühr wird laut dem Gesetz bei allen Großveranstaltungen fällig, die gewinnorientiert sind, über 5.000 Teilnehmer haben und bei denen es erfahrungsgemäß zu Gewalt kommen kann. Das kann sich auch um andere Veranstaltungen wie zum Beispiel das Schützenfest oder Maschseefest handeln.
Gewalt im Fußball nicht nur ein Bundesliga-Problem
Im letzten Jahr hatte der Jugendausschuss vom Niedersächsischen Fußballverband (NFV) sogar den Jugendspielbetrieb U10 bis U19 im gesamten Landkreis Celle bis einschließlich zum 20. Oktober 2024 ausgesetzt. Vorausgegangen waren Spielabbrüche und Schlägereien bei mehreren Spielen.
Der RSV Hannover hat wegen der Gewalt im Fußball seine Sparte komplett gestrichen.
Besonders im Fokus ist Regelmäßig das Niedersachsenderby zwischen Hannover und Braunschweig. Zuletzt wurden von Innenministerin Daniela Behrens drastische Maßnahmen bis hin zu einem Verbot von Auswärtstickets gefordert.