Bei rund 600 Zuschauern im Oststadtstadion wurden am Sonntag Nachmittag Erinnerungen an die gute alte Zeit des Fußballs der vergangenen Jahrzehnte wach.
Im freundschaftlichen Vergleich einer hannoverschen Legendenauswahl gegen die Uwe-Seeler-Traditionself zeigten die Stars von einst, dass sie noch immer Gefühl im Fuß und Freude am Spiel haben. Mit dem größten Applaus wurde Namensgeber Uwe Seeler empfangen, der trotz eines schweren Autounfalls vom vergangenen Wochenende mit einem Pflaster auf der Stirn erschienen war. In der Mannschaft des Ehrenspielführers der deutschen Nationalelf liefen Asse aus den 80er und 90er Jahren auf. So zauberte im Mittelfeld mit Uwe Bein und Maurizio Gaudino ein heute schon legendäres Duo von Eintracht Frankfurt. Der frühere Libero der deutschen Nationalmannschaft, Matthias Herget, der mit Bayer Uerdingen vor 25 Jahren zudem den DFB-Pokal gewann, schlug noch immer elegante Pässe aus dem Fußgelenk. Im Sturm fand das Sturmduo der Weltmeisterschaft von 1982 mit Klaus Fischer und Horst Hrubesch wieder zusammen. Frank Mill, Weltmeister von 1990 und früherer Klassestürmer von Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund, ließ sein Können von einst aufblitzen.
Auch in der Auswahl der hannoverschen Legenden hatte Trainer Peter Rühmkorb, der seinerzeit für den OSV Hannover in der 2. Bundesliga am Ball war, einige Stars aus der Vergangenheit aufgeboten. André Breitenreiter und Martin Groth gewannen in Berlin den DFB-Pokal 1992, Carsten Linke stieg 2002 mit Hannover 96 in die Bundesliga auf und Hakan Bicici wirbelte in den 90er Jahren in der zweiten und dritten Liga für die „Roten".
Das Ergebnis von 6:4 für die Uwe-Seeler-Traditionself geriet hierbei zur Nebensache. Zahlreiche Autogrammsammler kamen auf ihre Kosten und die Fußballfreunde wurden durch den schon heute legendären Sportreporter Werner Hansch, „die Stimme des Ruhrgebiets", bestens unterhalten. Der Altmeister der berühmten Konferenzschaltung am Samstag Nachmittag simulierte eine Radioreportage für den NDR und versetzte die Zuschauer damit in Bundesligastimmung.
Zum Abschluss des Abends dankte der Manager des OSV Hannover, Wolfgang Kirchner, insbesondere dem Unterstützer Hans-Joachim Döring, der die Begegnung durch sein Engagement erst möglich machte. Aus den Händen von Uwe Seeler erhielt Döring, der einst für den OSV in der Jugend kickte, einen Preis überreicht. So war man sich einig, dass das nach einem Brand neu hergerichtete Oststadtstadion ein idealer Austragungsort für Veranstaltungen dieser Größenordnung ist.