Fans des Fußballdrittligisten Rot-Weiß Essen mussten am Mittwoch, 09.04.2025 im Hauptbahnhof Hannover polizeilichen Maßnahmen unterzogen werden, nachdem sie sich zuvor auf der Zugfahrt von Essen nach Cottbus in einem ICE ordnungsstörend verhielten. Im Verlauf der Kontrollsituation griff ein 18-jähriger Fan einen Bundespolizisten (27) an. Ihre Weiterfahrt verzögerte sich dadurch für eine längere Zeit.
Gegen 13 Uhr informierte die Deutsche Bahn die Bundespolizeiinspektion Hannover über rund 50 Fans von Rot-Weiß Essen, welche mit einem ICE auf den Weg zu einer Partie in der 3. Fußballbundesliga nach Cottbus waren. Aufgrund ihres Verhaltens im Zug hatte sie die Zugchefin von der Weiterfahrt ausgeschlossen. Beim Annähern der Bundespolizisten versuchten die Fans zunächst wieder zurück in den wartenden Zug zu steigen. Dies wurde durch die Einsatzkräfte verhindert. Hierbei eskalierte die Situation, als ein 18-jähriger Deutscher einem Beamten mit einer Hartplastikstange und Faustschlägen gegen den Kopf attackierte. Sofort wurden starke Kräfte der Bundespolizei Hannover und der Landespolizei Niedersachsen alarmiert und die Situation beruhigt. Der 18-Jährige konnte vor Ort festgenommen und der Wache zugeführt werden. Die anderen Fans zeigten sich kooperativ und verblieben am Bahnsteig.
Der angegriffene Bundespolizist musste aufgrund des Angriffs in ein Krankenhaus verbracht werden.
Mit Unterstützung der Landespolizei führten die Beamten eine sogenannte Bearbeitungsstraße durch. Insgesamt wurden die Personalien von 78 Personen festgestellt . Anschließend wurde ihnen gegen 15 Uhr die Weiterfahrt zum Spielort in Cottbus gestattet.
Gegen den 18-Jährigen leitete die Bundespolizei ein Ermittlungsverfahren wegen des tätlichen Angriffs, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und gefährlicher Körperverletzung ein. Zudem wurde eine Blutentnahme angeordnet. Er durfte nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen die Dienststelle am Abend wieder verlassen. Die Ermittlungen zum Sachverhalt dauern an. Die Weiter- und Rückreise der übrigen Fans verlief ohne Vorkommnisse.
Polizeidirektor Martin Kröger, Inspektionsleiter der Bundespolizeiinspektion Hannover, sagt zu dem Vorfall: „Wie in der Vergangenheit, muss auch zukünftig jedem Fan bewusst sein: Wer bereits auf der Anreise zu einem Fußballspiel stört oder wie gestern sogar Polizeibeamte angreift, der sieht das Spiel nicht. Dabei gehen wir natürlich differenziert und verhältnismäßig vor und schauen genau hin, ob es ein einzelner Täter oder eine Gruppe betrifft.“