Soziales, Wirtschaft

Fünfter „Förderpreis für Inklusion in der Wirtschaft“ – Preisträger ausgezeichnet

Der fünfte „Förderpreis für Inklusion in der Wirtschaft“ der Landeshauptstadt Hannover geht an die Firma Kretschmar GmbH.

Oberbürgermeister Stefan Schostok und Erste Stadträtin und Wirtschafts- und Umweltdezernentin Sabine Tegtmeyer-Dette haben heute (17. März) im Beisein von Andrea Hammann, städtische Beauftragte für Menschen mit Behinderungen, die Auszeichnung an Ralf Kretschmar, Geschäftsführer, und Harald Theus, Bereichsleiter bei Kretschmar, übergeben. Mit der Ehrung ist ein Preisgeld von 10.000 Euro verbunden.

„Mit dem ‚Förderpreis Inklusion in der Wirtschaft‘ lenken wir das Augenmerk auf ein ganz wichtiges Anliegen von Menschen mit Behinderung: Die Möglichkeit, durch eigene Tätigkeit selbstständig und gleichberechtigt für den eigenen Lebensunterhalt zu sorgen – und zwar am ersten Arbeitsmarkt. Dafür die Rahmenbedingungen zu schaffen, ist eines unser zentralen Anliegen auf dem Weg zu einer ‚Inklusiven Stadt‘ in einem durchaus weit gefassten Sinn. Der Preis soll dafür ein starkes Zeichen setzen – und durch gelungene Beispiele zur Nachahmung anregen“, betonte Oberbürgermeister Schostok. Er dankte allen Betrieben für ihre Bewerbungen, mit denen sie bewiesen hätten, dass soziale Verantwortung und wirtschaftliche Interessen nicht im Widerspruch sondern vielmehr in Ergänzung zueinander stehen.

Wirtschaftsdezernentin Tegtmeyer-Dette erläuterte in ihrer Laudatio die einstimmige Entscheidung der Jury. Dieser gehörten Sigrid Lübbers, Selbstbestimmt Leben e.V. und Mitglied des Runden Tisches für Menschen mit Behinderungen, Marita Baselt, Industrie und Handelskammer Hannover, Ratsfrau Silvia Klingenburg-Pülm, Vorsitzende des Sozialausschusses, Andrea Hammann, Beauftragte für Menschen mit Behinderungen der Landeshauptstadt Hannover sowie Andreas Fritz, Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Hannover an.

„Die Jury würdigt mit ihrer Entscheidung, dass sich die Kretschmar GmbH in verschiedener Hinsicht beispielhaft für die Beschäftigung behinderter Menschen einsetzt“, hob die Dezernentin hervor.

„Bei Kretschmar ist Einbindung von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen wie psychischen, körperlichen, geistigen und/oder Sinnes– und Mehrfachbehinderungen in das Arbeitsleben etwas Selbstverständliches“, unterstrich Tegtmeyer-Dette.

Kretschmar gibt den MitarbeiterInnen mit Behinderung Chancen auf dem allgemeinen ersten Arbeitsmarkt – als fest Angestellte. Auf Außenarbeitsplätzen für Werkstattbeschäftigte arbeiten Beschäftigte einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung in den Räumen des Betriebes – und wurden mehrfach in feste Arbeitsverhältnisse übernommen. Die Gestaltung der Arbeitsfelder, die Anpassung von Maschinen und der wertschätzende Umgang mit den MitarbeiterInnen mit Behinderungen geben diesen ein großes Maß an individuellen Entwicklungsmöglichkeiten.

„In allen Maßnahmen kommen die Überzeugungen und das Bewusstsein für Inklusion und Teilhabe im Arbeitsleben innerhalb des Betriebes zum Ausdruck“, resümierte Tegtmeyer-Dette.

Die Kretschmar GmbH ist ein Familienbetrieb, der seit 1960 Schaumstoffe für unterschiedliche Bedarfe produziert und vertreibt.

Die Produktion umfasst medizinische Hilfsmittel aus Schaumstoff, Matratzen bis hin zum Wasserbett, Verpackungen sowie individuelle Schaumstoffzuschnitte.

Zum Unternehmen im Rudolf-Diesel-Weg in Hannover gehören 150 MitarbeiterInnen.

Seit 2011 kooperiert das Unternehmen mit Annastift Leben und Lernen, den Caritas Werkstätten und dem Berufsförderungswerk Würzburg, einem Bildungszentrum für blinde und sehbehinderte Menschen.