Kulturtipps, Nord

festival contre le racisme

Nach zweijähriger Pandemie-Pause organisiert der Allgemeine Studierendenausschuss der Universität Hannover endlich wieder das festival contre le racisme im Welfengarten hinter dem Unischloss. Das kostenlose Open-Air Festival bietet am 27. August neben verschiedenen Auftritten von Bands und Künstler*innen, die sich antirassistisch positionieren, auch eine Plattform für verschiedene antirassistische Projekte.

Duo Frizzante & Samuele Inverno

Duo Frizzante & Samuele Inverno

Das Festival beginnt am 27. August um 15 Uhr. Neben den typischen Festivalkomponenten wie Musik und leckerem Essen, soll auch in diesem Jahr der politische Anspruch beibehalten werden, den rassistische Normalzustand in der Gesellschaft zu thematisieren. Zum einen soll am Tag des Festivals durch Infostände und Aktionen verschiedener Gruppen und Initiativen über Projekte zur Anti-Rassismusarbeit informiert werden und Menschen für Diskriminierungsformen wie Rassismus und Antisemitismus und auf weitere Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit aufmerksam machen. Darüber hinaus möchte es Informationen über den Zusammenhang von Rassismus und Kolonialismus und dessen Wirkungsweisen anbieten. Gleichzeitig soll das Festival Menschen für diese Diskriminierungsformen und deren Zusammenhänge sensibilisieren und einen möglichst diskriminierungsfreien Raum schaffen, weshalb auf der Bühne auch dieses Jahr explizit politische Künstler*innen das Festival musikalisch begleiten, aus Berlin nämlich AMEWU und Ilhan 44, Laturb aus Bremen, aus München das Duo Frizzante& Samuele Inverno sowie die hannoversche Punkband schlecht.

Zum anderen schließt an das Festival eine einmonatige Veranstaltungsreihe mit dem Oberthema zu Rassismus, Antisemitismus und Kolonialismus an. Die Veranstaltungsreihe läuft vom 30. August bis zum 28. September an insgesamt 17 Terminen: „Die Veranstaltungen widmen sich neben Antisemitismus und Antiziganismus, vor allem den Thematiken des Rassismus und des Kolonialismus. Es geht zum einen um eine kritische Auseinandersetzung mit dem Rassismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Zum anderen möchten wir auf die aktuellen Debatten und auf die nach wie vor bestehenden Wirkungsweisen und Zusammenhänge des Kolonialismus auf globaler als auch lokaler Ebene hinweisen. Dafür bieten wir unterschiedliche Veranstaltungsformate an, von Film über Buchvorstellung, Ausstellungen, Stadtrundgang und Vorträgen, um uns genannter Thematik zu nähern“, so Christopher Raue, Referent für politische Bildung des AStA der Universität Hannover.

Denny von Roux, Referent für Presse und Öffentlichkeit im AStA, dazu: „Mit dem fclr und der damit verbundenen Veranstaltungsreihe soll den Menschen klarwerden, wie viele gesellschaftliche Missstände immer noch bestehen. Wir als AStA kümmern uns viel um die Belange von Studierenden im System der Hochschule, begreifen unsere Arbeit aber dennoch als politisch, denn auch die Universität ist Teil der Gesellschaft, durch welche rassistische, sexistische, xenophobe und andere Stereotype reproduziert werden. Zum Beispiel sind gerade Menschen ohne deutschen Pass auch an der Universität von rassistischen Bürokratiehürden betroffen und in anderen Bundesländern sogar deutlich höheren Semesterbeiträgen ausgesetzt. Das fclr soll Menschen, die von diesen Stereotypen betroffen sind, einen sicheren Raum bieten und generell alle Menschen für deren Vorhandensein und Verbreitung sensibilisieren.“

Wir freuen uns auch dieses Jahr mit vielen Gruppen und Initiativen ein breites Angebot am Tag des Festivals und während der Veranstaltungsreihe aufstellen zu können. Auf diese Art wollen wir Studierende, aber auch allgemein die Menschen in und um Hannover politisch bilden und dadurch aktiv zum Abbau von Diskriminierung beitragen.

Details zum Konzert und den einzelnen Terminen der Veranstaltungsreihe entnehmen Sie bitte der dazugehörigen Website, unter: http://fclr.asta-hannover.de.

Bildquellen:

  • Duo Frizzante & Samuele Inverno: festival contre le racisme
  • festival contre le racisme: festival contre le racisme