Hannover setzt Zeichen: Seit der gestern (22. Mai) beendeten Woche der Verkehrssicherheit sind im Stadtbild an Straßenlaternen montierte runde, trichterförmige Fahnen zu sehen. Die auffälligen gelb-roten Stoffe mit der Aufschrift "Achtung Kinderunfall" markieren Orte, an denen sich in den vergangenen Jahren ein Unfall mit Kinderbeteiligung ereignet hat. "Nicht nur mit diesen Fahnen, auch mit der Woche der Verkehrssicherheit insgesamt, haben wir ein Signal gesetzt", bilanziert Stadtbaurat Uwe Bodemann die Aktionswoche, in der rund 400 Kinder an verschiedenen Angeboten in Schulen teilgenommen haben. Zudem wurden am gestrigen autofreien Sonntag zahlreiche Aktionen noch einmal präsentiert und dabei auch zehn "HANNOVERHELME", eine besondere Fahrradhelm-Edition der Firma Uvex, verlost. "In den vergangenen Tagen haben wir erfolgreich für mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr geworben", betont Bodemann und ergänzt: "Die erste Woche der Verkehrssicherheit war aber nur ein weiterer Schritt für eine kontinuierliche Arbeit, um die Zahl der Unfälle weiter zu senken und die Sicherheit für Kinder zu erhöhen."
Die Fahnen oder Stelen gehören zum Kinderverkehrsicherheitskonzept, das die Landeshauptstadt Anfang 2010 begonnen hat. In erreichbarer Höhe ist an dem Laternenmast zudem ein kleiner Plexiglaskasten am Laternenmast montiert, der Informationen zum Thema Verkehrssicherheit enthält. Zurzeit hängen 13 Fahnen im Stadtgebiet, je Stadtbezirk eine. Demnächst sollen es rund 20 Stelen sein, die etwa alle vier Wochen an wechselnden Orten aufgehängt werden und so an den vorsichtigen Umgang miteinander im Straßenverkehr appellieren sollen.
Mit dem Konzept für mehr Kinderverkehrssicherheit hat die Stadtverwaltung auf die Hohe Zahl von Kinderunfällen reagiert. In den Jahren 2003 bis 2007 registrierten die ExpertInnen im Stadtgebiet pro Jahr 249 bis 294 Verkehrsunfälle, an denen Kinder beteiligt waren. In 40 Prozent der Fälle und damit am häufigsten verunglücken sie auf dem Fahrrad. 29 Prozent der Unfälle betreffen Kinder, die zu Fuß unterwegs sind, 23 Prozent als Insassen im Auto und 8 Prozent in sonstigen Unfallsituationen. 86 Prozent der Fahrradunfälle passieren während der Freizeit am Nachmittag. Häufige Ursache dabei sind Fehler der AutofahrerInnen beim Abbiegen. Neben den Stelen und der Woche der Verkehrssicherheit gehören zum städtischen Konzept verkehrsregelnde und bauliche Maßnahmen, Verkehrserziehung von Kindern und Kfz-FahrerInnen (zum Beispiel Broschüren), Geschwindigkeitsüberwachung und Öffentlichkeitsarbeit.
Die derzeitigen Standorte der Fahnen/Stelen sind:
- Kurt-Schumacher-Straße/Steintor (Stadtbezirk Mitte)
- Moltkeplatz/Voßstraße (Vahrenwald-List)
- General-Wever-Straße (Bothfeld-Vahrenheide)
- Osterfelddamm (Buchholz-Kleefeld)
- Hannoversche Straße (Misburg-Anderten)
- Wülferoder Straße (Kirchrode-MBemerode-Wülferode)
- Langensalzastraße/Willy-Brandt-Allee (Südstadt-Bult)
- Abelmannstraße (Döhren-Wülfel)
- Zum Sauerwinkel (Ricklingen)
- Ungerstraße (Linden-Limmer)
- Am Soltekampe (Ahlem-Badenstedt-Davenstedt)
- Hegebläch (Herrenhausen-Stöcken)
- Fenskestraße (Nord)