Das Schlossmuseum Herrenhausen kann nun durch den Bau eines dritten Museumstraktes noch attraktiver gestaltet werden. Dies ermöglicht eine großzügige Spende des Verbandes der Metallindustriellen Niedersachsens e.V., deren Annahme der Rat der Landeshauptstadt am 7. April 2011 beschlossen hat. Oberbürgermeister Stephan Weil und Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Metallindustriellen Niedersachsens e. V., haben heute, 8.4., den Vertrag dazu unterzeichnet.
Mit der Zuwendung in Höhe von 1,25 Millionen Euro wird die Landeshauptstadt Hannover den unterirdischen Quertrakt anmieten, der die beiden ebenerdigen Museumsflügel des wieder aufgebauten Schlosses miteinander verbinden soll. Die Spende des Verbandes der Metallindustriellen Niedersachsens e. V., die direkt an die IVA KG, eine Immobilientochter der VolkswagenStiftung, ausgezahlt wird, entspricht einer Gesamtmietsumme von 2,25 Millionen Euro. Aufgeschlüsselt sind dies 75.000 Euro jährlich für den Zeitraum von 30 Jahren einschließlich des Zinseszinseffektes aus der Kapitalanlage.
Die Stadt Hannover wird das Schlossmuseum mit Unterstützung des Landes Niedersachsen als Dependance und zusätzlichen Ausstellungsbereich des Historischen Museums führen. Das Museum im Schloss wird sich der Geschichte des Welfenhauses und dem Universalgenie Gottfried Wilhelm Leibniz widmen. Leibniz hatte als Bibliothekar am Hofe in Hannover gewirkt. Daneben sollen attraktive Wechselausstellungen für konstantes Publikumsinteresse sorgen.
Gegenwärtig laufen die Arbeiten am historischen Ort auf Hochtouren. Nach den Plänen des Hamburger Büros JK – Jastrzembski Kotulla lässt die IVA KG die klassizistische Fassade der Sommerresidenz der Welfen wiedererrichten. Die Grundsteinlegung wird wahrscheinlich im Juni dieses Jahres erfolgen.
Oberbürgermeister Stephan Weil erklärte: "Wir sind dem Verband der Metallindustriellen Niedersachens e.V. für sein außerordentliches Engagement für Herrenhausen sehr dankbar. Mit seiner Unterstützung können die Voraussetzungen geschaffen werden, dass hier ein wissenschaftliches und kulturelles Zentrum von internationalem Rang entstehen kann."
NiedersachsenMetall Hauptgeschäftsführer Dr. Volker Schmidt sagte: "Wir begrüßen sehr, dass nach jahrelanger Debatte der Wiederaufbau des Schlosses nunmehr erfolgt und unterstützen dies gern mit einem maßgeblichen finanziellen Beitrag. Das Schloss Herrenhausen wird auch als internationale Tagungsstätte weit über die Grenzen unserer Landeshauptstadt hinaus Strahlkraft entwickeln. Dies wird den Wissenschafts- und Kulturstandort Hannover ohne Zweifel stärken."
Die Sommerresidenz im Zentrum des berühmten Barockgartens nutzte der Welfenhof seit dem 17. Jahrhundert als Sommerresidenz. Geistesgrößen aus ganz Europa, darunter auch Komponist Georg Friedrich Händel, ließen Herrenhausen als Ort von Wissenschaft und Kultur aufblühen.