Kalenderblatt

Erste erfolgreiche Pockenimpfung im Hannover

Als erste Patientin Hannovers wird die dreijährige Tochter eines Musketiers vom Stabsfeldscher Johann Ernst Wrede am 02. Februar 1722 erfolgreich gegen Pocken geimpft.

Pockenimpfstoffe sind die ältesten bekannten Impfstoffe. Seit vermutlich etwa 1000 v. Chr. wurden in Indien Variolationen durchgeführt. Die erste gesicherte Dokumentation über Pockenimpfungen stammt aus dem Jahr 1549 vom chinesischen Arzt Wan Quan (1499–1582) in seinem Werk Douzhen xinfa (痘疹心法).

Bis 1976 war die Pockenimpfung in Westdeutschland Pflicht. Lange ist die deutsche Bevölkerung solchen Versuchen gegenüber äußerst skeptisch. Es gibt Gerüchte, Impfstoffe könnten Menschen verwandeln, zum Beispiel in Kühe.

Am 26. August 1807 führt Bayern als weltweit erstes Land eine Impfpflicht ein. Andere deutsche Flächenstaaten ziehen nach. Als im Deutschen Reich 1871 in Deutschland eine schwere Pocken-Epidemie ausbricht, sterben daran rund 180.000 Menschen. In der Folge führt der Staat unter Otto von Bismarck 1874 mit dem Reichsimpfgesetz eine Impfpflicht ein – und greift damit in das Leben des Individuums ein. Es gibt Impfanstalten, Amtsärzte immunisieren auf Bauernhöfen. Wer sich einer Impfung verweigert, dem drohen Sanktionen: Geldstrafen, Haft oder auch die Zwangsimpfung.

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  • Kalenderblatt: www.hannover-entdecken.de