Kalenderblatt

Ernst Thälmann wird von Hannover nach Bautzen überführt

Der seit dem 13.08.1937 in Hannover inhaftierte KPD-Vorsitzende Ernst Thälmann wird am 11. August 1943 nach Bautzen überführt.

Ernst Thälmann war von 1925 bis zu seiner Verhaftung im Jahr 1933 Vorsitzender der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), die er von 1924 bis 1933 im Reichstag vertrat und für die er in den Reichspräsidentenwahlen von 1925 und 1932 kandidierte. Thälmann führte von 1925 bis zum Verbot 1929 den Roten Frontkämpferbund (RFB) an, der als paramilitärische Schutz- und Wehrorganisation der KPD vor allem in Straßenkämpfen mit politischen Gegnern und der Polizei in Erscheinung trat.

Er schloss die in den Statuten der Kommunistischen Internationale vorgesehene Umstrukturierung der KPD als Partei neuen Typus ab. Aufbauend auf die sowjetische Sozialfaschismusthese bekämpfte die KPD, die sich unter seiner Führung zunehmend stalinisierte, die SPD als politischen Hauptfeind innerhalb der Weimarer Republik. Diese Entwicklung ging besonders von Thälmann selbst aus, der den Befehlen Stalins folgte. So wurden in der KPD auch stalinistische Säuberungen durchgeführt.

Am Nachmittag des 3. März 1933 wurde Thälmann zusammen mit seinem persönlichen Sekretär Werner Hirsch in der Wohnung der Eheleute Hans und Martha Kluczynski in Berlin-Charlottenburg (Lützower Straße 9, heute Alt-Lietzow 11) durch acht Beamte des Polizeireviers 121 festgenommen. 1937 wurde Thälmann von Berlin in das Gerichtsgefängnis Hannover als „Schutzhäftling“ überführt. Hier bekam er später eine größere Zelle, in der er Besuch empfangen konnte. Dies war ein Vorwand, um ihn in der Zelle abzuhören. Allerdings wurde ihm die Information über das heimliche Abhören zugespielt. Um sich dennoch frei „unterhalten“ zu können, nutzten er und seine Besucher kleine Schreibtafeln und Kreide.

Die genauen Umstände von Thälmanns Tod konnten bisher nicht umfassend aufgeklärt werden und sind in der Forschung umstritten, doch geht die Mehrheit der Wissenschaft sowie die Gedenkstätte des KZ Buchenwald vom 18. August 1944 als Todesdatum aus. Thälmanns Hinrichtung steht dabei im Zusammenhang mit der Aktion Gitter und der nationalsozialistischen Repression gegen Regimegegner aufgrund des fehlgeschlagenen Attentats vom 20. Juli 1944.

Bildquellen:

  • Kalenderblatt: www.hannover-entdecken.de