Linden-Limmer, Politik, Wirtschaft

Eine Zukunft für das Ihmezentrum – Oder Jeder gegen Jeden?

Ein Investor der nicht investiert, Eigentümer die dagegen klagen, die Stadt die gegen die Eigentümer klagt …

Bauschild Lindenpark 2006

Bauschild Lindenpark 2006

Keine guten Voraussetzungen für eine zeitnahe Lösung. Dabei entwickelt es sich bereits jetzt zur unendlichen Geschichte. Nur zur Erinnerung schon 2000 übernahm Frank-Michael Engel die meisten Gewerbeflächen und wollte in einem ersten Versuch mit der Revitalisierung beginnen. Es folgte eine schleichende Entmietung der Flächen, die spätestens mit dem Auszug von Saturn Hansa im Jahr 2004 besiegelt war.

Erst nachdem alle Mieter vergrault waren, sollte plötzlich etwas passieren. Der Lindenpark war geboren. Eine Hochglanz-Einkaufspassage und dazu jede Menge Geschäfte auf der Straßenebene. Auf dem Bauschild waren schon eine Reihe von „potenziellen“ Mietern aufgelistet. Warum man allerdings erst alle Bestandsmieter verprellen muss um danach bei null neu zu beginnen  bleibt ein Rätsel.

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Auch die Politik setzte alle Hoffnung in den Plan und inszenierte den Baubeginn Medienwirksam.

Revitalisierung des Ihmezentrums

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Diese Aufbruchstimmung stellte sich aber schnell als Luftschloss heraus, denn zu dem Zeitpunkt waren die Verhandlungen mit der Carlyle-Gruppe schon so gut wie abgeschlossen. Am 4. Oktober 2006 übernahmen die Amerikaner die Anteile von Engel. Wieder begann das Warten auf eine bessere Zukunft. Wieder wurden schöne Bilder produziert.

Vom Ihmezentrum zum Lindenpark – Von konzeptionellen Fehlentscheidungen zur Revitalisierung (Steffen Holz, Dezember 2007)

Trotz des Eigentümerwechsels kam ein wenig Hoffnung auf, denn es wurde gebaut. Der Schein trog! Anfang 2009 mitten in der Abbruchphase meldete die Carlyle-Tochter Insolvenz an und lies alle im Regen stehen.

Mit „Das Grab der Heuschrecke“ schrieb sogar die TAZ einen Artikel dazu. Wie sich alle vom schönen Schein blenden ließen, beschreibt der Artikel „Die Bewohnerin des Ihmezentrums“ sehr schön.


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Die Landesbank Berlin LBB blieb auf ihren faulen Krediten sitzen und musste wohl oder übel die Verwaltung und einige Sanierungsmaßnahmen selbst übernehmen. In den nächsten Jahren scheiterten mehrere Versuche das marode Objekt an den Mann zu bringen. Erst 2015 findet sich ein potentieller Investor der 16,5 Millonen Euro für den Komplex bei der angesetzten Zwangsversteigerung bezahlt. Schnell stellt sich heraus das die Steglitzer Kreisel Berlin Grundstücks GmbH zur Newtown Gruppe (inzwischen INTOWN) gehört.

Es begann eine neue Zeit des bangen und Hoffens. Wirklich Zählbares liegt aber bis heute nicht auf dem Tisch.

[bctt tweet=“Ihmezentrum – Ein Verein mit guten Ideen und ein neuer Eigentümer, der wieder bunte Bilder hat.“ username=“Hannover_News“]

Stand der Dinge: Ein Verein mit guten Ideen, allerdings nicht zur Finanzierung. Die Wohnungseigentümer, die beim neuen Großeigentümer die notwendigen Sanierungen einklagen. Die Politik der Stadt, die ihrerseits die Wohnungseigentümer vor Gericht ziehen, weil sie alles auf eine Karte setzten. Noch dazu geht mit enercity einer der letzten Mieter von Bord. Und ein neuer Eigentümer, der wieder mal bunte Bilder gemacht hat.

Wer sich weiter über die Zukunft des Ihmezentrums informieren möchte, der kann an den Veranstaltungen der Reihe „Zukunftswerkstatt im Dialog“ teilnehmen. Neben der Dokumentation „Das Ihme-Zentrum – Traum, Ruine, Zukunft“ die im Apollokino gezeigt wird sind noch bis März 2017 mehrere Diskussionsveranstaltungen zu verschiedenen Themen geplant.

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