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Eine Brücke in die Zukunft: Innenstadtkonzept liegt vor und wird nun in den Rat eingebracht

Visualisierung der Schillerstraße

Visualisierung der Schillerstraße

Die Ergebnisse des Innenstadtdialogs liegen vor. Die Stadtverwaltung legt den Ratsgremien ein Gesamtkonzept zur Entwicklung einer klimaneutralen resilienten Innenstadt vor – dort wird es in den kommenden Monaten beraten. Ziel ist, die inhaltlichen Leitplanken für die Innenstadtentwicklung im Herbst zu beschließen.

Das Konzept fasst die zentralen Erkenntnisse aus dem Innenstadtdialog und den zusätzlichen fachlichen Einschätzungen zusammen, bündelt sie in abgewogene und zueinander in Bezug stehende Ziele und formuliert klare Maßnahmen. Getragen ist es von der Idee, dass die Innenstadt ein lebenswerter, kulturell und städtebaulich bunter Ort ist. Die City soll zu einem bewegenden Ort werden, der den Menschen einen guten Aufenthalt ermöglicht, in dem sie sich problemlos bewegen können und auch die An- und Abreise angenehm ist. Hier sollen sich die verschiedenen Interessen und Bedarfe verschiedener Nutzer*innengruppen stetig ausbalancieren. Ausgehend von der Annahme, dass die Innenstadtentwicklung niemals abgeschlossen sein wird, setzt die Stadt langfristig auf Kooperation und Austausch, in dem die verschiedenen Interessen und ihre Vertreter*innen fortlaufend Gehör finden.

Oberbürgermeister Belit Onay sieht die Stadt auf einem guten Weg: „Hannover ist auf dem Weg zur autofreien Innenstadt. Gemeinsam schaffen wir die Grundlagen für eine City zum Leben und Genießen, zum Shoppen und Verweilen. Wir haben ein Konzept, wir haben Mittel eingeworben, wir haben die ersten Projekte bereits konkretisiert – nun brauchen wir noch den politischen Beschluss.“

Stadtbaurat Thomas Vielhaber sagt zum Konzept: „Das vorliegende integrierte Innenstadtkonzept definiert den Rahmen der Innenstadtentwicklung Hannovers bis 2035. Es zeigt Ziele und Strategien auf und ist richtungsweisend, bleibt dabei offen gegenüber künftigen Einflüssen und ist Einladung an die Akteur*innen der Stadtgesellschaft. Institutionen der Wissenschaft, der Kultur und kreativer Bereiche, des Gesundheitswesens oder der Baukultur finden Möglichkeiten, sich in der Innenstadt zu präsentieren, hier zu arbeiten, zu diskutieren und mit anderen ins Gespräch zu kommen.“

Das Konzept folgt einem integrierten Ansatz, in dem städtebauliche, verkehrliche, kulturelle, ökologische und soziale wie wirtschaftliche Aspekte miteinander verwoben werden. Es bietet die Grundlage für langfristige Ziele: So soll die Hannover bis 2035 klimaneutral sein und die Innenstadt selbst krisenresistenter und widerstandfähiger werden.

Neben den strategischen Leitlinien beinhaltet das Konzept eine ganze Reihe konkreter Maßnahmen, die in der Innenstadt umgesetzt werden sollen. Dies sind sowohl Vorhaben der Stadtverwaltung und anderer öffentlicher Träger als auch solche, die auf privaten Initiativen beruhen. Onay hierzu: „Schon heute werden zahlreiche Projekte in der Innenstadt vorangetrieben, durch private oder auch städtische Initiativen. Ich denke an die Roof-Walks oder die Leinewelle am Hohen Ufer. Auch der Umbau der Schmiedestraße ist planerisch auf der Zielgerade, genauso wie die Konzeption für den Steintorplatz.“

Die Vorhaben der Stadt sind in kurz-, mittel und langfristige Maßnahmen strukturiert und sollen bis 2035 abgeschlossen sein. Baudezernent Vielhaber verweist darauf, dass die Innenstadt im stetigen Wandel sein wird und sich stets an aktuelle Herausforderungen anpassen müsse. „Die Europäische Stadt mit ihren vielfältigen Angeboten und kurzen Wegen hat sich über Jahrhunderte immer wieder an die jeweils aktuellen Lebensverhältnisse angepasst. Heute ist das nicht anders. Nur dass mit den Anpassungen an die Folgen des Klimawandels besonders grundsätzliche Veränderungen bevorstehen.“

Onay verweist darauf, dass in den letzten beiden Jahren neben der konzeptionellen Vorbereitung der Innenstadtentwicklung bereits viele Fördermittel gewonnen wurden, um die City voranzubringen, insgesamt rund 20 Millionen Euro. Die Mittel würden nun in die ausgearbeiteten Projekte einfließen. Er verweist darauf, dass auch vor dem Hintergrund der angespannten Finanzsituation und der zahlreichen Krisen die Neuaufstellung der Innenstadt nicht verzögert werden dürfe: „Wir dürfen unserer Stadt nicht die Chance auf Zukunft nehmen und müssen deshalb die Entwicklung mit Entschlossenheit vorantreiben. Jetzt zu zögern, würde bedeuten, morgen im Hintertreffen zu sein.“

Das Gesamtkonzept zur Innenstadtentwicklung sowie veranschaulichende Visualisierungen sind auf www.innenstadtdialog-hannover.de zu finden.

Zum Hintergrund:

Der Innenstadtdialog läuft seit gut einem Jahr. Im Rahmen von Experimentierräumen im Sommer 2021 hatten die Hannoveraner*innen die Möglichkeit, die alternative Nutzung öffentlicher Räume zu erleben und zu erproben. Im Rahmen von repräsentativen Umfragen wurden zentrale Bedürfnisse ermittelt – insbesondere mehr Grün, weniger Autos und mehr Aufenthaltsqualität wünschen sich die Hannoveraner*innen. Im Laufe des Winters gab es sogenannte Quartierswerkstätten: Anlieger*innen und Stakeholder aus verschiedenen Bereichen der Innenstadt diskutierten konkrete Maßnahmen. Ende Mai stellte die Stadtverwaltung dann erste Ergebnisse im Rahmen von Visualisierungen neu zu gestaltender Orte vor. Alle Erkenntnisse und Vorhaben sind nun im Gesamtkonzept gebündelt.

Bildquellen:

  • Visualisierung der Schillerstraße: Stadt Hannover - Willner Visualisierung