Auf dem Kronsberg entsteht derzeit ein neues Wäldchen. Das Besondere daran: 1.300 SchülerInnen der IGS Kronsberg sind daran maßgeblich beteiligt. Gemeinsam mit der Stiftung „Zukunft Wald“ und der städtischen Forstverwaltung pflanzen sie im Rahmen des Projektes „Schulwälder gegen Klimawandel“ auf 0,7 Hektar Ackerfläche rund 5.000 Bäume und 300 Sträucher aus heimischen Regionen. Rund 15.000 Euro hat die Stadt für die Geländevorbereitung eingesetzt. Die Stiftung wird für ihre pädagogischen Aktivitäten von der Bingo-Umweltstiftung finanziell unterstützt.
Überwiegend werden Stieleichen (1.700 Stück), Traubeneichen (500) und frühblühende Traubenkirschen (500) eingesetzt. Zudem gehören Flatterulme, Ahorn, Linde, Erle, Birke, Wildapfel und Elsbeere zu den verwendeten Baumarten. Als Sträucher kommen unter anderem Hartriegel, Schwarzdorn, Schneeball und Felsenbirne zum Einsatz. Daneben werden Obstbäume gepflanzt, deren Früchte in den kommenden Jahren geerntet werden dürfen. IGS-Leiterin Kathleen Fleer blickt gespannt auf die Umsetzung dieser Maßnahme: „Wir freuen uns sehr über dieses nachhaltige Projekt und werden unserer Auszeichnung als Umweltschule wirklich gerecht.“
„Mit diesem vorbildlichen Projekt gelingt es auf hervorragende Weise, Lernen von theoretischem Wissen mit lebendiger Praxis zu verbinden“, lobt die städtische Bildungs-, Jugend- und Familiendezernentin Rita Maria Rzyski. „Damit lassen sich Schülerinnen und Schüler für die Natur begeistern. Das ist wichtig, weil man die Umwelt am besten achtet und versteht, wenn man sie kennt. Schließlich sind diese jungen Menschen in 30 Jahren die Entscheidungsträgerinnen und -träger, die sich für den Naturschutz und den Wald engagieren.“
Diese Kombination aus Umweltbildung und praktischer Umsetzung begrüßt auch Hannovers Erste Stadträtin und Wirtschafts- und Umweltdezernentin Sabine Tegtmeyer-Dette, die auch ganz praktische Klimaschutzaspekte hervorhebt: „Weltweit werden auch heutzutage noch ganze Waldflächen gerodet, um sie kommerziell zu nutzen. Dadurch gehen Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten und ein wichtiger Kohlenstoffdioxid-Speicher verloren, was den Klimawandel weiter vorantreibt. Wir wollen deshalb stetig auf geeigneten Flächen Bäume pflanzen und dadurch den städtischen Waldbestand weiter vergrößern. Ich freue mich, dass wir bei dieser Erstaufforstung einer ehemals landwirtschaftlich genutzten Fläche mit der Stiftung ‚Zukunft Wald‘ und der IGS Kronsberg zusammenarbeiten.“ Beide Dezernentinnen heben das große Engagement der SchülerInnen und die Initiative der Stiftung hervor.
Das Schulwaldprojekt ist das erste seiner Art in der Region Hannover. Insgesamt hat die Stiftung „Zukunft Wald“ der Niedersächsischen Landesforsten schon rund 50 Schulwälder initiiert. Die Landeshauptstadt Hannover hat mit der Stiftung und der IGS Kronsberg einen Kooperationsvertrag geschlossen, der der Schule und der Stiftung eine 30-jährige Nutzung zur Anlage und Pflege dieses neuen Waldes sichert. „Wir wollen Schülerinnen und Schüler an die Natur heranführen. Die Umweltbildung junger Menschen ist sehr wichtig und uns ein großes Anliegen“, begründet Stiftungsdirektor Franz Hüsing das Engagement und nennt noch eine Besonderheit des gerade entstehenden Waldes: „Wir werden alle ‚Bäume des Jahres‘ seit 1989 auf dem Kronsberg pflanzen: von der Stieleiche bis zur Winterlinde, dem aktuellen Baum des Jahres.“