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Eilenriederennen – Vom Motorradrennen zum Laufevent

Gedenkstein für das Eilenriede Rennen

Gedenkstein für das Eilenriede Rennen

Ursprünglich war das Eilenriederennen ein Motorradrennen, auf einer Strecke durch die Eilenriede in Hannover. Es wurde von 1924 bis 1939 und nochmal von 1950 bis 1955 ausgetragen. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Rennen ausgesetzt. Insgesamt fand es 22-mal statt. Beim ersten Rennen am 30. März 1924 waren 168 Motorräder am Start.

In der Eilenriede findet man einen Gedenkstein der an Richard Dörnke (1890-1954) erinnert. Er gilt als der Begründer der Eilenriederennen. Organisatoren waren der Motorrad Club Niedersachsen (MCN) und später der ADAC.

Die Rennen waren ein regelmäßiger Bestandteil der Deutschen Motorrad-Straßenmeisterschaft. Jedes Jahr im Frühjahr trafen sich hier die auch international erfolgreiche deutsche Fahrerelite. Schattenseite der Rennen waren zahlreiche Unfälle mit vielen Toten. Allein bis 1937 kam es zu elf tödlichen Unglücken. Schon nach dem ersten Rennen wurden zahlreiche Bedenken angemeldet und es war nur durch den Einfluss der in Hannover ansässigen Continental-Caoutchouc- und Gutta-Percha Compagnie möglich das Rennen fortzuführen. Der wirtschaftliche Nutzen überzeugte die Genehmigungsbehörden und die Rennen konnten zunächst unverändert weiter durchgeführet werden. Erst 1928 wurden die Sicherheitsauflagen verschärft.

Im Jahr 1951 erreichte das Eilenriederennen seinen absoluten Höhepunkt. 130.000 Zuschauer waren zu den sechs deutschen Meisterschaftsläufen gekommen, bei denen die gesamte Motorradelite am Start war. In- und ausländische Journalisten berichten über das Rennen und auf der Ehrentribüne war sogar Bundespräsident Prof. Theodor Heuss zu Gast.

Die Rennstrecke hatte eine Länge von anfangs 5,0 Kilometern und ab 1934 wurde der Rundkurs mit 4,8 Kilometer angegeben. Es ging durch die nördliche Eilenriede dreiecksförmig mitten durch das Waldgebiet und wurde entgegen dem Uhrzeigersinn befahren. Start und Ziel war von 1924 bis 1939 die Waldgaststätte Steuerndieb. In den Jahren 1950 bis 1954 lag Start und Ziel in der Nähe des Lister Turms und beim letzten Eilenriede-Rennen 1955 am Zoo.

Heute ist das Eilenriederennen ein Sommer-Laufevent durch die „grüne Lunge“ der Landeshauptstadt. Stand 2024 wird der etablierte Volkslauf auf drei unterschiedlichen Streckenlängen veranstaltet. Das Eilenriederennen gehört zur Sparkassen-Laufpass-Serie der Region Hannover. Der Lauf wurde in 2004 vom Freizeitheim Lister Turm initiiert.

Bildquellen:

  • Gedenkstein für das Eilenriede Rennen: www.hannover-entdecken.de
  • Lister Turm: www.hannover-entdecken.de