10.000 Fans feiern 30:30 Unentschieden gegen den THW Kiel
Die TSV Hannover-Burgdorf bleibt in der TUI Arena unbesiegt. Nach 60 packenden Minuten schafften DIE RECKEN ein 30:30 (14:14) Unentschieden gegen den THW Kiel, was vor dem Spiel nur die kühnsten Optimisten für möglich gehalten hätten. „Wir haben alles gegeben und um jeden Ball gekämpft. Das war die Grundvoraussetzung, um diese tolle Leistung abzurufen“, war Trainer Jens Bürkle mehr als zufrieden mit dem Spiel der eigenen Mannschaft. „Wir haben nie zu unserer Abwehr gefunden und sind am Ende selber Schuld“, haderte Kiels Trainer Alfred Gislason mit der Leistung seines Teams. Das Remis war gleichbedeutend mit dem ersten Punktgewinn überhaupt in der Vereinsgeschichte gegen den deutschen Rekordmeister.
Neben den Ausfällen Kai Häfner, Erik Schmidt und Morten Olsen gingen auch Torge Johannsen und Sven-Sören Christophersen stark geschwächt in die Partie. Während es für den Kapitän nur zu einem Kurzeinsatz in Form eines verwandelten Siebenmeters reichen sollte, wurde Christophersen besonders nach dem Seitenwechsel zu einem wichtigen Faktor für DIE RECKEN. Dabei plagte sich der 30-jährige mit einer starken Erkältung herum, die kurzfristig am Ostersamstag ausgebrochen war.
Trotz der zahlreichen Probleme, waren die Niedersachsen von Beginn an hellwach. Angetrieben von einem starken Rückraumspieler Mait Patrail und dem glänzend haltenden Martin Ziemer legten DIE RECKEN einen 11:7 (20.) Vorsprung vor. Die 9.900 Zuschauer in der ausverkauften TUI Arena erwiesen sich dabei von Beginn an als der achte, neunte und sogar zehnte Mann für Kárason und Co. und lieferten dadurch die dringend benötigte Unterstützung. Trotzdem war die individuelle Klasse der Kieler nie gänzlich auszuschalten, so dass die „Zebras“ noch bis zum Pausenpfiff auf 14:14 egalisieren konnten.
Nach dem Seitenwechsel hatten die Hausherren beim 17:19 (39.) eine schwierige Phase zu überstehen, denn Kiels Torhüter Niklas Landin vereitelte in diesen Minuten gleich mehrere RECKEN-Großchancen. Doch DIE RECKEN gaben nicht auf und kämpften sich beim 20:20 (44.) wieder zurück ins Spiel. „Klasse, wie sich die Mannschaft da wieder herausgeholt hat. Wir haben uns in einen kleinen Rausch gespielt“, sprach Jens Bürkle die sieben Minuten an, in denen die Niedersachsen auf 25:21 davonzogen und die knapp 10.000 Zuschauer völlig aus dem Häuschen waren.
Die Schlussphase war dann an Spannung nicht zu überbieten. Hannover legte vor und Kiel zog nach. Beim 30:28 durch Casper Mortensen 70 Sekunden vor wähnten sich DIE RECKEN schon wie der Sieger. Doch Christian Dissinger mit seinem elften Treffer und Christian Sprenger markierten, begünstigt von einem technischen Fehler der RECKEN, den 30:30 Ausgleich. Der letzte Wurf gehörte den Hausherren, doch Mait Partrail scheiterte mit seinem Versuch an Landin, der den Ball an den Pfosten lenken konnte.
„Es war heute mehr drin, auch wenn wir vor der Partie sofort ein Unentschieden unterschrieben hätten. Ich denke, dass wir spätestens morgen begreifen, dass wir außerordentliches geleistet haben“, fasste Torge Johannsen die Begegnung zusammen aus der vor allem zwei Dinge in Erinnerung bleiben: DIE RECKEN können in der TUI Arena nicht verlieren und waren einem Erfolg gegen den THW Kiel noch nie so nahe wie heute.
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- Die Recken: Die Recken