Mobilität, Region

Deutschlandticket wird es auch 2024 in der Region Hannover geben

Steffen Krach: Zahlen sprechen für sich, jetzt geht es um den politischen Willen.

Das Deutschlandticket wird auch im kommenden Jahr in der Region Hannover verfügbar sein. In einer Beschlussvorlage, über die die Regionsversammlung am Dienstag entscheiden wird, hat sich die Region Hannover dazu verpflichtet, die entstehenden Mindereinnahmen und Mehrausgaben der Verkehrsunternehmen durch das Deutschlandticket bis Ende April auszugleichen. Bis zu diesem Zeitpunkt hat der Bund die Zukunft des Tickets vorerst gesichert.

Dieser Schritt ist eine grundlegende Voraussetzung, um den rund 1,2 Millionen Einwohnern der Region Hannover auch weiterhin Fahrten im Regionsgebiet zum Preis des Deutschlandtickets anbieten zu können.

Regionspräsident Steffen Krach ist überzeugt vom Modell des Deutschlandtickets: „Von Beginn an war das Deutschlandticket ein großer Erfolg. Die Region Hannover zeigt das nach den Ergebnissen einer Marktforschungsstudie beispielhaft: In der Region hat jede fünfte Person ab 14 Jahren ein Deutschland-Ticket. Das ist herausragend. Nach diesen Zahlen kann niemand mehr leugnen, dass ein bezahlbarer ÖPNV gut ankommt und genutzt wird.“

Krach fordert nachdrücklich, dass aus diesen Erkenntnissen endlich politische Konsequenzen gezogen werden. Während das Klimaticket in Österreich für mehrere Jahre abgesichert ist, beträgt die Sicherungsdauer bei uns nur wenige Monate. Dies kann und darf nicht die wirkliche Antwort der Bundesregierung auf die Verkehrswende sein. Der Bund muss jetzt ehrlich sein: Es geht nicht um die Finanzierung, sondern um den Willen.

Zuletzt hatten die Ministerpräsidenten und der Bundeskanzler beschlossen, das Deutschlandticket bis Ende April 2024 fortzusetzen. Zur Finanzierung haben sich Bund und Länder verpflichtet, sich jeweils zur Hälfte an den Kosten zu beteiligen.

Die Region Hannover geht derzeit von Kosten in Höhe von rund 46 Millionen Euro aus, die als Ausgleichszahlungen an die Verkehrsunternehmen zu leisten sind.

Die Statistik spricht eine deutliche Sprache

Die Verkaufsstatistik des GVH zeigt auch, dass das einzigartige und vergünstigte Deutschlandticket Hannover Job einen Anteil von rund 58 Prozent an den über den GVH verkauften Deutschlandtickets in der Region Hannover ausmacht.

16 Prozent entfallen auf das vergünstigte Deutschlandticket in Form des Sozialtickets, wobei ein Großteil beider Gruppen das 365-Euro-Ticket nutzt. 7 Prozent der Fahrgäste profitieren von der Semesterticket-Variante. Zusätzlich nutzen derzeit etwa 24.600 Personen die Jugendnetzkarte und 27.700 Personen die Seniorennetzkarte.

Darüber hinaus zeigen die Daten, dass 13 Prozent der Fahrten mit dem Deutschlandticket ohne dieses Angebot mit einem anderen Verkehrsmittel durchgeführt worden wären. Mehr als jeder dritte Fahrgast war zuvor bereits mit dem ÖPNV unterwegs, jedoch mit Einzelfahrscheinen.

Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz unterstreicht daher die Bedeutung des Deutschlandtickets: „Wir haben im Aktionsplan Verkehrswende das Ziel definiert, den Menschen eine attraktive Alternative zum Auto zu bieten. Dazu gehören auch einfache und attraktive Tarife. Das Deutschland-Ticket ist dafür ein wichtiger Baustein. Bund und Länder sind jetzt gefordert, dieses Angebot langfristig zu sichern und nicht nur für wenige Monate.“

Bildquellen:

  • ÖPNV in Hannover: www.hannover-entdecken.de