Ahlem-Badenstedt-Davenstedt, Kulturtipps

DENK.MAL.GARTEN.FEST 2023

Großes Kulturevent auf dem Gelände der Gedenkstätte Ahlem am 1. und 2. Juli.

DENK.MAL.GARTEN.FEST 2023Konzerte, Kultur, Kulinarisches: Für das Wochenende vom 30. Juni bis 2. Juli 2023 lädt die Gedenkstätte Ahlem der Region Hannover zum Denk.Mal.Garten.Fest ein. Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein buntes Programm: Bands aus Deutschland und Israel, aus Kanada und den Niederlanden musizieren auf der Hauptbühne. Zauberer, Clowns und Schauspielerinnen sorgen für Spaß auf der Familienbühne, im Foyer der Gedenkstätte und bei Neues Leben e. V. sind Caféhaus-Musik, jüdische Lieder und Tangos zu hören. Es gibt Führungen durch die Gedenkstätte, Kutschfahrten und Minigolf. Und all das unter freiem Himmel und bei freiem Eintritt.

„Ein Festival mit Spiel, Spaß und Live-Musik ist für eine Gedenkstätte schon ziemlich ungewöhnlich. Für uns aber ist das ein Teil der Erinnerungskultur, denn in der Gedenkstätte Ahlem wird nicht nur an die wechselvolle Geschichte der ehemaligen Israelitischen Gartenbauschule erinnert, sondern im Gedenken an die jüdische Kultur auch die Gegenwart gefeiert“, so Regionspräsident Steffen Krach. „Mit dem Denk.Mal.Garten.Fest setzen wir ein Zeichen für ein friedliches, tolerantes und weltoffenes Miteinander.“

Der erste Ton des Musikfestivals erklingt am Freitag, 30. Juni, um 18 Uhr: Das iranisch-israelische Ensemble Sistanagila präsentiert einen Mix aus folkloristischen und religiösen Melodien, aus Klezmer, sephardischer und traditionell persischer Musik, aber auch modernen und klassischen Kompositionen. Die in Berlin lebenden Musiker*innen suchen den Dialog: Unterschiedliche Melodien und Motive – frisch arrangiert und von Jazz und Flamenco, Jazz und progressivem Metal beeinflusst – verschmelzen zu einer Musik, die etwas ganz Neues entstehen lässt und eine Brücke zwischen zwei Welten baut.

Hauptbühne

Auf der Hauptbühne gibt es am Samstag, 1. Juli, zwischen 14 und 21.30 Uhr Hip-Hop und Soul mit J.Lamotta (14 Uhr), Oriental mit Anna RF (16 Uhr), Folk mit Yael Deckelbaum (18 Uhr) sowie Funk und Blues mit Yemen Blues (20.15 Uhr). Am Sonntag, 2. Juli, treten zwischen 14 und 19.30 Uhr die Amsterdam Klezmer Band mit Punk und Klezmer (14 Uhr), Noam Bar mit R’n’B, Hip-Hop und Blues (16 Uhr), und Quarter to Africa mit funky Weltmusik (18.15 Uhr) auf.

Weitere Bühnen

Ebenfalls am Sonntag, 2. Juli, ist um 14, 15.30 und 17.15 Uhr auf der Familienbühne was los: das Figurentheater Neumond zeigt mit „Albin und Lila“ ein Stück übers Anderssein und Zusammenhalten (14 Uhr), Zauber Zino und Clown Lakis (15.30 Uhr) sowie Max der Dino (17.15 Uhr) bringen die Kleinen zum Lachen. Um 13, 15 und 17 Uhr versorgt das Devion Duo die Gäste im Foyer der Gedenkstätte mit feinster Caféhaus-Musik. Auf der Bühne von Neues Land e. V. vor dem ehemaligen Mädchenhaus spielt Stella Perevalova am Piano jüdische Lieder (ebenfalls 13, 15 und 17 Uhr).

Zwei kleinere Bühnen finden sich im ehemaligen Schulgarten: Auf der Gartenbühne Eins präsentiert Santinos Zeltpuppenshow das Stück „Der unschuldige Räuber“ – eine Geschichte über Stereotypen und die Ausgrenzung der Sinti und Roma (13.30 und 15 Uhr). Hier bringt Zauberer Zino um 16.30 Uhr auch die Erwachsenen zum Lachen. Auf der Gartenbühne Zwei ist das Danny Weiß Trio mit Sinti-Jazz und Swing zu hören (14.15, 15.45 und 17.15 Uhr). Ein weiterer Spielort ist die Pergola-Bühne zwischen Gedenkstätte und Justus-von-Liebig-Schule, wo Singer-Songwriterin Kami Maltz ihr Publikum mit Folk und Elektropop in den Bann zieht (13 und 17.15 Uhr) und Susanne Würmell ihre Glasharfe zum Klingen bringt (15 Uhr).

Zwischen den Bühnenshows am Samstag und Sonntag ist jeweils eine Stunde Pause – Zeit für einen Snack oder einen geführten Rundgang durch die Gedenkstätte (15, 16 und 17 Uhr) oder durch das Mädchenhaus der ehemaligen Israelitischen Gartenbauschule, heute „Haus der Hoffnung“ und Sitz von Neues Land e.V. (14 und 16 Uhr).

Die Gedenkstätte Ahlem

Kaum ein anderer Ort in der bundesweiten Gedenkstättenlandschaft hat eine so wechselhafte Vergangenheit wie die ehemalige Israelitische Gartenbauschule in Hannover Ahlem. Gegründet wurde die Schule, um jungen jüdischen Menschen eine berufliche Perspektive zu bieten. Der dunkle Teil der Geschichte war die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten, die die Schule in eine Sammelstelle für Deportationen, ein Gefängnis und eine Hinrichtungsstätte umwandelten. Seit ihrer Neueröffnung im Sommer 2014 vereint die Gedenkstätte Ahlem der Region Hannover beide Kapitel der Geschichte der Gartenbauschule unter einem Dach.

Bildquellen:

  • DENK.MAL.GARTEN.FEST 2023: Region Hannover