In Hannover ist man mit der Wärmewende bereits ein gutes Stück weiter wie in anderen Städten. Dank eines schon seit Jahren weit verzweigten Fernwärmenetzes und eines Energieversorgers in städtischer Hand der die Zeichen der Zeit erkannt hat ist die Wärmeplanung schon weit fortgeschritten.
“Wir möchten allen Hannoveraner*innen zügig eine Orientierungshilfe zu zukunftsfähigen Heizsystemen im Quartier bieten. Dank enercity können wir rund zwei Jahre schneller sein als von Bund und Land gefordert“, sagt Oberbürgermeister Belit Onay
Der CDU fällt dazu mal wieder nur das Märchen vom Verbot für Gasheizungen ein. Dabei gilt das nur bei einem Neubau sowie einer Heizung die sich nicht mehr reparieren lässt. Dann sollte auf eine klimafreundliche Wärmeversorgung umgeschwenkt werden. Sicherlich auch langfristig eine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung, denn der fossile Energieträger Erdgas wird in Zukunft immer teurer werden.
Das die CDU auch hier wieder versucht einen sinnvollen Klimaschutz zu diskreditieren ist langsam nicht mehr nachvollziehbar. Die von der CDU ausgerufene Verunsicherung der Bürger wird eben durch solch eine Fundamental-Opposition angefacht. Den notwendigen Klimaschutz immer weiter in die Zukunft zu verschieben hat man Jahrzehnte lang praktiziert, dafür ist jetzt schlicht die Zeit abgelaufen.
Pressemitteilung der CDU dazu:
Thema: Kommunaler Wärmeplan führt dazu, dass das Verbot neuer Gasheizungen in Hannover bereits im Jahr 2024 greift
CDU kritisiert „Rot-grüne Stadtführung macht bei Heizungen einen Alleingang und zieht Verbot neuer Gasheizungen um zwei Jahre vor“
Das sagt Maximilian Oppelt, umweltpolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion, der zugleich auch Parteivorsitzender der hannoverschen CDU ist:
„Dieser kommunale Wärmeplan beinhaltet eine böse Überraschung für Menschen in Hannover. Er bedeutet, dass die rot-grüne Stadtspitze das Verbot des Einbaus neuer Gasheizungen um zwei Jahre – auf das Jahr 2024 – vorziehen will. Damit wird ohne Not Zeitdruck und Verunsicherung bei den Hausbesitzern erzeugt.
Gerade erst hatten die Menschen etwas aufgeatmet, als Bundeminister Habeck und die Ampel-Koalition im Bund ihre umstrittenen Pläne zum Austausch alter Gasheizungen ein Stück weit entschärft und auf das Jahr 2026 gestreckt hatten. Nun werden die Menschen in Hannover plötzlich feststellen: Was sie überall bezüglich der längeren Übergangsfristen gelesen haben, gilt für Hannover nicht.
Denn hier holt die rot-grüne Stadtführung den kommunalen Heizungshammer aus der Schublade und will das Verbot des Einbaus neuer Gasheizungen wieder deutlich vorziehen. Das ist ein gravierender Eingriff und eine Schlechterstellung der Menschen in Hannover; verglichen mit dem sonstigen Bundesgebiet. Wir halten das Vorgehen der Stadtspitze um OB Belit Onay deshalb für grundfalsch.
Es handelt sich im Übrigen auch handwerklich um einen Schnellschuss, schließlich ist das Gebäudeenergiegesetz im Bundestag noch nicht einmal verabschiedet.
Wärmewende geht nur mit den Menschen und nicht gegen die Menschen!
Sinnvoller wäre es deshalb deutlich mehr mit Anreizen für die Hausbesitzer zu arbeiten und so dafür zu sorgen, dass die Wärmewendewende an Fahrt aufnimmt. Es braucht eine kluge Förderkulisse. Dabei muss, entsprechend der Menge des eingesparten CO2, gefördert werden und nicht nach bestimmten Heizungstechnologien. Zudem muss das Förderprogramm insbesondere die Situation der Menschen berücksichtigen, die jahrzehntelang in ihr Eigenheim als Altersvorsorge investiert haben. Diese haben Angst um ihre Existenz.
Da die EU bereits an 2026 den CO2-Zertifikatehandel auch für private Haushalte einführt, würden ohnehin auch hierdurch Anreize für den Heizungswechsel geschaffen.
Für prüfwürdig halte ich zudem eine Ausweitung der Gebiete mit Nahwärmenetzen, die unterschiedlichen Betreibern offenstehen, um mehr Wettbewerb und damit Preisvorteile für die Menschen in Hannover zu generieren. Auch Genossenschaften oder andere Wohnungsbauunternehmen könnten sich hier beteiligen. Andere Kommunen setzen längst verstärkt auf Nahwärme.“
Bildquellen:
- Heizen in der Energiekrise: Pixabay