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Cannabis Legalisierung – Löst das den Schwarzmarkt ab?

Viele Jahre wurde über das Thema Legalisierung von Cannabis politisch, medizinisch und wissenschaftlich gerankt. Am 1.4. war es dann nun doch endlich so weit und das Gesetz für die Legalisierung wurde umgesetzt, trotz aller Widrigkeiten, die auf die Bundesregierung niederprasselten. Zeit, um kurz über die letzten Wochen zurückzublicken und zu schauen, wie sich die Umsetzung der Cannabis-Legalisierung gestaltet.

Gebührende Feierlichkeiten in der Nacht zum 1. April 2024

Legalisierung von Cannabis

Legalisierung von Cannabis

Tausende Menschen in ganz Deutschland begrüßten das Inkrafttreten des Gesetzes zur Cannabis-Legalisierung und zündeten sich pünktlich um 0.00 Uhr in der Nacht zum 1.4. genüsslich ihre Joints an. In Berlin rund um das Brandenburger Tor trafen sich Hunderte junger Menschen und sorgten für leicht süßlich riechende Graswolken zur Feier des Tages.

Die Bundesregierung reagierte mit ihrem Gesetz zur Legalisierung auf den zunehmenden Konsum und entgegnet dem Schwarzmarkt mit legalem Eigenanbau und sogenannter Social Clubs, die als Anbaugemeinschaften fungieren. Der Cannabis Social Club in Hannover hatte bereits in der Woche vor Inkrafttreten des Gesetzes tausende Anfragen für eine Mitgliedschaft. Im Club soll sich über das Thema ausgetauscht und gemeinsam angebaut werden.

Entkriminalisierung baut bürokratische Hürden ab

In Deutschland war der Antragsprozess für verschreibungspflichtiges Cannabis oft langwierig, da es unter das Betäubungsmittelgesetz fällt und mit erheblicher Bürokratie verbunden ist. Constantin von der Groeben, Geschäftsführer von Demecan, einem der drei Hersteller medizinischen Cannabis in Ebersbach, berichtet jedoch von einer Beschleunigung des Prozesses durch die Legalisierung.

Ärzte dürfen nun Cannabis ähnlich wie hoch dosiertes Ibuprofen und Aspirin verschreiben und erhältlich ist medizinisches Cannabis in Apotheken, stationär oder auch online, wie bspw. bei der Online Apotheke Aliva. Der Zugang für Patienten, Ärzte und Apotheken vereinfacht sich. Seit der Legalisierung des medizinischen Cannabisanbaus 2017 gelten strenge Hygiene- und Qualitätsvorschriften. Die sogenannten Social Clubs für Freizeitkonsum stellen laut von der Groeben keine Konkurrenz dar, da sie die hohen medizinischen Standards vermutlich nicht erfüllen könnten.

Schwarzmarkt soll verschwinden

Ob die Legalisierung den Schwarzmarkt verschwinden lässt oder diesen nur eindämmt, kann erst später beantwortet werden. Ökonomen gehen davon aus, dass der Schwarzmarkt sich verkleinert, jedoch nicht aufgelöst wird. Die Annahme wird damit begründet, dass der Verkauf von Cannabis nicht wie in Amsterdam über Coffee-Shops erfolge. Auch in den USA und Kanada setzt man auf dieses Konzept. In Deutschland ist hingegen nur der Eigenanbau zu Hause oder die Mitgliedschaft in einem Club legal. Beides ist jedoch eher für Großverbraucher und nicht für den gelegentlichen Konsumenten von Interesse.

Medizinisches Cannabis aus der Apotheke bekommt man nur gegen ein entsprechendes Rezept. Für die Verbraucher, deren Konsum eher gering ist, bleibt im Zweifelsfall also doch nur der Schwarzmarkt. Wie es sich entwickelt, wird man sehen. Und Nachbesserungen des Gesetzes sind ja jederzeit möglich. Auch der Markt für Rauchzubehör boomt. Es gibt zwar schon über Jahrzehnte sogenannte Headshops, doch es werden sicher einige mehr werden. Denn auch die Form des Rauchens ist natürlich von Konsument zu Konsument verschieden. Der eine bevorzugt es sich einen Joint zu drehen, während andere lieber aus der Bong rauchen.

Fazit

Vier Wochen ist das Cannabisgesetz nun in Kraft, ein Resümee ist nur schwerlich zu ziehen, dafür ist die Zeit noch zu kurz. Einige der langjährigen Konsumenten wollen aufhören zu rauchen, weil sie sich jetzt nicht mehr in der Illegalität befinden, aber diese Argumente sind natürlich eher scherzhaft gemeint. Der Schwarzmarkt für Gras wird nicht verschwinden, jedoch wird sich dieser Markt wohl verkleinern und dies ist definitiv schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.

Bildquellen:

  • Legalisierung von Cannabis: Pixabay