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Augmented Straßenschilder – Hannover erobert digitalen Raum

Augmented Straßenschilder

Augmented Straßenschilder

Studierende der Hochschule Hannover haben die Straßenschilder in Hannover mit Augmented-Reality-Arbeiten zur Geschichte versehen.

Was steckt hinter dem Straßenschild Waterlooplatz? Warum heißt es eigentlich „An der Strangriede“? Und wer war Ira Wolkowa? Diese Fragen beantworten zukünftig Hannovers augmentierte Straßenschilder, die weltweit bisher einmalig sind.

Studierende des Studiengangs Visuelle Kommunikation der Hochschule Hannover, unter der Leitung von Prof. Maiken Laackmann, haben zu hannoverschen Straßennamen recherchiert und Augmented-Reality-Arbeiten entwickelt. Die daraus entstandenen 18 Arbeiten sind hauptsächlich in den Stadtteilen Linden, Nordstadt, Mitte und List zu finden. Sie können ab sofort über einen QR-Code mit dem eigenen Smartphone in die Realität „gepflanzt“ werden.

Damit ist Hannover weltweit die erste Stadt mit augmentierten Straßenschildern. Nach den Recherchen der Hochschule Hannover gibt es bislang kein vergleichbares Projekt mit einer Erweiterung in den virtuellen Stadtraum. Die bekannten „erweiterten“ Straßenschilder führen lediglich auf Inhalte von Microsites. Die entstandenen Projektarbeiten heißen Grow, Schnatterplatsch, Pigeon Paradise oder Flower Rain. Dabei können die Nutzer beispielsweise Blumen vom Himmel regnen oder Orchideen auf der Straße wachsen lassen. Eine andere AR-Anwendung nähert sich den Tauben des Ihmezentrums mit romantischen Grüßen, handgemalte virtuelle Pelikane erinnern an anderer Stelle an den einstigen Standort der Tintenfabrik. Auch eine Spurensuche nach den Teichen des herzoglichen Küchengartens mit 3D-Entenfüßen ist Teil der Arbeiten.

Das hannoversche Pilotprojekt fordert die Gesellschaft dazu auf, digitale Räume der Stadt zu erforschen und zu besetzen und sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wem der digitale öffentliche Raum gehört. Mit der sich rasant entwickelnden Leistungsverbesserung technischer Geräte arbeitet sich Augmented Reality immer weiter in den Alltag vor.

„Was als Pilotprojekt nun startet, soll im nächsten Schritt in einer noch engeren Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum Hannover im Rahmen seines Programms „Geschichte unterwegs“ sowie #HANnovativ vertieft und ausgearbeitet werden. Das Museum stellt den Studierenden historische Informationen zu Straßennamen zusammen, so dass sie von den Studierenden für die augmentierte Straßenbetrachtung aufgearbeitet werden können“, so Maiken Laackmann.

Die ganze Tour sowie alle Informationen zu den einzelnen Projekten finden sich unter: www.augmentedhannover.de

Die HMTG bietet zwei exklusiv geführte Touren an

Am Samstag, 15.04. startet die Tour um 11:00 Uhr, Treffpunkt ist der Orchideenweg in der Nähe der Herrenhäuser Gärten. Am Sonntag, 16.04. geht es dann ab 14:00 Uhr für ca. 2 Stunden durch Linden, Treffpunkt ist am Café Safran. Beide Touren verbinden die Installationen im digitalen Raum mit Informationen zu den jeweiligen Stadtteilen.

Eine Anmeldung ist möglich unter: www.augmentedhannover.de

Die Kosten betragen pro Person 5 €.

So funktionieren die Augmented Straßenschilder Hannover

In unmittelbarer Nähe der virtuellen Skulpturen, überwiegend an den Straßenschildern, finden sich Schilder mit einer kurzen Erklärung und den QR-Codes zum jeweiligen Projekt:

1. Scanne den QR-Code
2. Bestätige den Zugriff auf die Kamera
3. Schalte Audio ein
4. Drücke auf Start

Alle Anwendungen sind webbasiert. Der QR-Code wird mit dem Smartphone gescannt, es ist keine weitere App erforderlich!

Unterstützt wird das Projekt durch das Historische Museum und die Hannover Marketing und Tourismus GmbH.

Bildquellen:

  • Augmented Straßenschilder: Hochschule Hannover
  • Kurt-Schwitters-Platz: Hochschule Hannover - Katharina Kruse
  • Orchideenweg: Hochschule Hannover - Richard Litau
  • Ihmepassage: Hochschule Hannover - Corinna Schwenke
  • Orchideenweg: Hochschule Hannover - Richard Litau
  • Neues Haus: Hochschule Hannover - Patrick Krawczyk
  • Neues Haus: Hochschule Hannover - Patrick Krawczyk