…oder Wie der Antisemitismus den Krieg überlebte. Lesung mit Hans-Hermann Klare am 27. August in der Gedenkstätte Ahlem.
Im April 1952 begann vor dem Landgericht München ein Sensationsprozess. Angeklagt war der prominenteste Jude in Deutschland nach dem Krieg: Philipp Auerbach. Er hatte Auschwitz überlebt und stritt wie kein anderer für die Überlebenden des Holocaust. Seine Richter, ehemalige Nazis, verurteilten ihn wegen geringer Vergehen. Auerbach nahm sich noch am gleichen Tag das Leben. Sein Schicksal steht symbolhaft dafür, dass es die „Stunde Null“ nach dem Krieg so nicht gegeben hat. Dafür, dass alte Eliten zu neuen wurden und der Antisemitismus fortlebte. Hans-Hermann Klares fulminante Biographie mit dem Titel „Auerbach. Eine jüdisch-deutsche Tragödie oder Wie der Antisemitismus den Krieg überlebte“ taucht die Nachkriegszeit in neues Licht. Sie lässt eine Welt wieder auferstehen, in der Hundertausende „displaced Persons“ in Deutschland für ein Leben in Würde kämpfen mussten. Auf Einladung der Gedenkstätte Ahlem liest der frühere Stern-Reporter und Autor Hans-Hermann Klare am Sonntag, 27. August, ab 15 Uhr, aus dieser Biographie vor.
Ort: Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10, 30453 Hannover
Termin: 27.08.2023 ab 15:00 Uhr
Eintritt: frei
Bildquellen:
- Tor der Gartenbauschule Ahlem: Axel Hindemith, Gartenbauanstalt Ahlem Tor, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons