Ein großer Teil der als Alte Bult Hannover bekannten Fläche ist als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Inzwischen ist das 203 Hektar große Gelände der ehemaligen Rennbahn von Sandmagerrasen geprägt, der zu den besonders geschützten Biotopen zählt. Darüber hinaus bieten Borstgrasrasen und mittelfeuchte Grünlandbereiche wichtige Lebensräume für Pflanzen und Tiere. So konnten sich seltene Arten von Heuschrecken und Kolonien von Wildbienen ansiedeln. Auch die Verbindung des Geländes mit dem unmittelbar südlich angrenzenden Stadtwald Eilenriede ist von großer Bedeutung für die im Wald lebenden Tiere, denn für Fledermäuse und Vögel ist die Alte Bult ein wichtiger Nahrungslieferant. Die Alte Bult ist eine beliebte Hundeauslauffläche im Stadtbezirk Südstadt-Bult.
In der Nähe vom Kinderkrankenhaus auf der Bult liegt der im Jahr 1987 angelegte Hiroshima-Gedenkhain. Mit 110 Kirschbäumen erinnert er an die 110.000 Japaner, die während des Atombombenabwurfs am 6. August 1945 in Hiroshima ums Leben kamen.
Die Grenze zur Südstadt bildet die Bahnstrecke mit dem Bismarckbahnhof. Der Bahnhof Bismarckstraße ist seit der Aufnahme des S-Bahn-Verkehrs nach Hildesheim im Dezember 2008 eine reine S-Bahn-Station. Etwas weiter Südlich des Bahnhofs am Rand der Eilenriede liegt der Sportplatz des VfR Döhren 06. Hier wird hauptsächlich Rugby gespielt und das dazu gehörige Clubhaus 06 ist ein sehr beliebter Anlaufpunkt für Fans der lokalen Musikszene.
Geschichte
Im Jahre 1906 wurde die Rennbahn auf einem 40 Hektar großen Areal südwestlich des Bischofsholer Damms angelegt. Tausende drängten sich dort bei Veranstaltungen auf den im repräsentativen Stil erbauten Tribünen. Auch Kaiser Wilhelm II. gab sich hier bei Rennen wiederholt als Besucher die Ehre.
Am 7. Juli 1912 gab es eine ganz besondere Attraktion auf der Rennbahn zu bestaunen. Der Verleger August Madsack organisierte die Landung des 148 Meter langen Zeppelins „Viktoria Luise“. Zehntausende Schaulustige bejubelten die Landung damals. Im Krieg fielen auch auf die Rennbahn Bomben, der Betrieb wurde eingestellt. Deutsche Kriegsgefangene räumten die Blindgänger auf Befehl der Engländer nach dem Krieg. Schon bald fanden hier wieder Pferderennen statt.
Das Aus für die Rennbahn kam 1970
Die Stadt kündigte dem Hannoverschen Rennverein und IBM kaufte das Areal für 20 Millionen Mark. Durch das IBM-Werk sollten der Stadt enorme Steuereinnahmen in die klammen Kassen gespült werden. Die Verlegung der Rennbahn nach Langenhagen erwies sich für den Hannoverschen Rennverein als Glücksfall, denn man bekam eine neue hochmodere Rennbahn. Im Oktober 1970 fand der letzte Renntag in der Südstadt statt und kurz darauf wurden die Tribünen abgerissen, ein See wurde zugeschüttet und das Gelände für den Bau des Werkes vorbereitet. Es folgte ein Schildbürgerstreich erster Klasse. Der Computergigant IBM wollte nun doch kein Werk mehr errichten. Als Grund dafür wurde die Bahnstrecke vorgeschoben. Die damals meistbefahrenste Bahnstrecke Deutschlands soll mit den auftretenden Vibrationen eine Herstellung von empfindlichen Computerteilen unmöglich gemacht haben. Wahrscheinlicher ist dass Transistoren, die dort gefertigt werden sollten, durch die Einführung von Mikroprozessoren überflüssig wurden.
Stadtplan
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Mehr InformationenBildquellen:
- Alte Bult Hannover: www.hannover-entdecken.de
- Abenstimmung auf der Bult: www.hannover-entdecken.de
- Infotafel Alte Bult: www.hannover-entdecken.de
- Abendstimmung: www.hannover-entdecken.de
- Ställe: www.hannover-entdecken.de
- Pferdeställe: www.hannover-entdecken.de
- Schimmel auf der alten Bult: www.hannover-entdecken.de
- Bismarckbahnhof: www.hannover-entdecken.de
- Steinerner Adlern an der Straßenunterführung: www.hannover-entdecken.de
- Kirschblüte im Hiroshimahain: www.hannover-entdecken.de
- Clubhaus 06: www.hannover-entdecken.de