Vor 100 Jahren
DIE NOVEMBERREVOLUTION
und ihre Folgen
Veranstaltungsreihe in der Region Hannover
Oktober – Dezember 2018
“… die Revolution ist kein Schandfleck. Sie war – besonders
nach vier Jahren Hunger und Ausblutung – eine Ruhmestat.
Ein Schandfleck ist der Verrat, der an ihr verübt wurde. (…)
Deutschland krankt an der verratenen Revolution von 1918
noch heute.” Der Publizist Sebastian Haffner 1968
Als Deutschland wurde, wie es ist
Vor 100 Jahren beendete die Streikbewegung revolutionärer Soldaten und Arbeiter*innen das Massensterben und die Not im Ersten Weltkrieg. Dieses Ereignis ist heute in der Öffentlichkeit weitgehend ausgeblendet. In ihrem politischen Kern war die Novemberrevolution antimonarchistisch und antimilitaristisch. Zwar musste der Kaiser am 9. November 1918 gehen, doch die Generäle blieben und schlossen ein Bündnis mit dem rechten Flügel der Sozialdemokratie um Friedrich Ebert und Gustav Noske. So konnte die kaum begonnene Revolution im Laufe des Jahres 1919 von rechts-monarchistischen Freikorpstruppen blutig niedergeschlagen werden. Tausende wurden von einer im Ersten Weltkrieg brutalisierten Soldateska ermordet, darunter Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Die politischen Folgen ließen nicht lange auf sich warten: Bereits 1920 marschierten putschende Militärs mit Hakenkreuzen an den Stahlhelmen in Berlin ein. Am 9. November 1923 inszenierte in München ein bis dahin unbekannter Mann namens Adolf Hitler zusammen mit Erich v. Ludendorf, einem der Hauptverantwortlichen für das Massenschlachten im Ersten Weltkrieg, den nächsten Putschversuch. Ehemalige Angehörige der Freikorps beteiligten sich in den folgenden Jahren maßgeblich am Aufbau der SA und der NSDAP. Der deutsche Militarismus wurde 1918/19 nicht beseitigt. Nicht nur für Deutschland waren die Auswirkungen katastrophal … Mit der Veranstaltungsreihe zum 100. Jahrestag der Novemberrevolution wollen wir an dieses bis heute tabuisierte Kapitel der deutschen Geschichte erinnern.
Arbeitskreis Regionalgeschichte
Bildungswerk ver.di
4.10. | 19.30 Uhr Antisemitismus – Kampfmittel gegen die Novemberrevolution – Zur Geschichte des 9. November, Vortrag, VHS Hannover-Land, Neustadt a. Rbge.
5.10.– 26.10. 1918: Novemberrevolution in Hannover!? Ausstellung, VHS Hannover
9.10. | 18 Uhr Die hannoversche Arbeiterbewegung, im Weltkrieg 1914 –1918, Vortrag, VHS Hannover
13.10. | 10 Uhr Alles auf Anfang?! – 100 Jahre Novemberrevolution 1918, Symposium, Heimvolkshochschule Springe
16.10. | 18 Uhr SPD und Gewerkschaften als Ordnungsmacht, Vortrag, VHS Hannover
18.10.– 20.12. “Wir gehen schweren Tagen entgegen” – Die Novemberrevolution Ausstellung, Veranstaltungszentrum Rotation
18.10. | 19 Uhr “Wir gehen schweren Tagen entgegen”, Konzertlesung und Vernissage, Veranstaltungszentrum Rotation
22.10.– 26.10. Aus der Geschichte lernen – Novemberrevolution und ihre Folgen, Bildungsurlaub, Veranstaltungszentrum Rotation
23.10. | 18 Uhr Politisches Versagen und Zusammenbruch (1930 –1933), Vortrag, VHS Hannover
6.11. | 19 Uhr November 1918 – Der verpasste Frühling des 20. Jahrhunderts, Lesung mit Diskussion, Veranstaltungszentrum Rotation
8.11. | 17.30 Uhr 1918 – Aufstand der Matrosen, Film, Apollokino
13.11. | 19 Uhr Von der Revolution zum Betriebsrat, Vortrag, IG Metall Hannover
16.11. | 16 Uhr Gedenken an Oskar Lünsmann, Gedenkveranstaltung, Waterloosäule
Bildquellen:
- Alle Macht den Räten!: Bildungswerk ver.di