Mobilität, Politik

ADFC fordert Neubau des Weidetorkreisel nach niederländischem Vorbild

Die Messeschnellwegbrücke über den Weidetorkreisel im Stadtbezirk Buchholz-Kleefeld ist baufällig und muss ersetzt werden. Der ADFC hat sich die Situation vor Ort angesehen und fordert im Rahmen des Neubaus deutliche Verbesserungen für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen.

Vorbild Airborneplein in Arnheim

Vorbild Airborneplein in Arnheim

“Der Kraftfahrzeugverkehr ist am Weidetorkreisel so laut und dominant, dass man die wichtige Bedeutung dieses Kreuzungspunktes für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen fast vergisst.” sagt Jan Krüger, Vorstandsmitglied des ADFC Stadt Hannover. Mit einer Arbeitsgruppe hat der ADFC die Situation am Weidetorkreisel und den angrenzenden Kreuzungen erkundet. Das Ergebnis: Obwohl wichtige Radverbindungen von der City nach Groß-Buchholz, Lahe und Altwarmbüchen sowie von Bothfeld zur MHH und zur Fahrradstraße Kleestraße über den Weidetorkreisel verlaufen, müssen sich Radfahrer*innen und Fußgänger*innen mit ein paar Restflächen begnügen. Auch bei der Nahmobilität der angrenzenden Wohngebiete sieht er Verbesserungspotential. So ist der Weidetorkreisel aus dem Quartier auf dem Gelände des ehemaligen britischen Militärhospitals zu Fuß oder per Rad gar nicht zu erreichen.

“Die heutigen Wege funktionieren vorne und hinten nicht. Notgedrungen fahren viele Radfahrende auch auf den Fußwegen. Schmale Zwei-Richtungs-Radwege und lange Ampelwartezeiten prägen das Bild.” ergänzt Krüger. Tatsächlich ist die Situation um den Kreisel herum in den letzten Jahren immer schlechter geworden. Bei zunehmendem Radverkehr.

Als Beispiel nennt Krüger den Wegfall der Radwege an der Gehägestraße, die Schließung eines Abzweiges von der Schnellwegbrücke bei Einrichtung der Waldstation. Weil die Brücke so steil ist, wurde sie vor einiger Zeit zum Fußweg erklärt. Eigentlich müssten Radfahrer dort schieben, mit einem Drängelgitter soll das durchgesetzt werden.

Deswegen fordert der ADFC die Führung der Hauptradroute zwischen Zoo und Lahe zu überdenken und den Rad- und Fußverkehr im Kreisel eine Etage tiefer zu legen. Der Airborneplein in der niederländischen Stadt Arnheim steht Pate für diese Idee. Der Radverkehr unterquert den Auto-Kreisel in kurzen Tunnelstücken und ordnet sich in einem inneren offenen Kreisel. In Kombination mit einem nördlich geführten Radweg zwischen Kreisel und Steuerndieb ergibt sich eine durchgehende Radroute ohne Umweg um die Waldstation und die dortige steile Brücke. Wer von Norden aus der Klingerstraße kommt, soll zukünftig im Rechtsverkehr über den Kreisel fahren können. Alle Rad-Verbindungen z.B. Richtung Stadtfelddamm/MHH und zum Julius-Trip-Ring/Kleestraße sind ohne Ampeln erreichbar.

“Sind Fußgänger*innen und Radfahrer*innen aus dem Weg, gibt es bei der Ampelplanung eine Sorge weniger.”, sagt Krüger. Deshalb profitiert auch der Autoverkehr und die von der Region Hannover geplante Stadtbahnlinie. Auf Radfahrer*innen und Fußgänger*innen, die relativ langsam die breiten Straßen queren, müssen sie nicht mehr warten.

https://hannover-stadt.adfc.de

Bildquellen:

  • Vorbild Airborneplein in Arnheim: Door <a rel="nofollow" class="external text" href="https://www.flickr.com/people/95436125@N04">Jeroen Komen</a> from Utrecht, Netherlands - <a rel="nofollow" class="external text" href="https://www.flickr.com/photos/ikreis/20251700045/">Two level round about. Lower level for bicycles. Arnhem</a>, CC BY-SA 2.0, Koppeling