Freizeit

Das Konzerthiglight im Oktober: Phillip Boa and the Voodooclub

Philipp Boa

"Helios" & "Boaphenia" live 2011. Support: Donkey Pilots (Blow Rock, Hameln)

DATUM: 15.10.2011
EINLASS / BEGINN: 20:00 Uhr / 21:00 Uhr
EINTRITT: VVK: 20,- Euro / AK: 24,- Euro
ORT: 60er-Jahre Halle

Philipp Boa and the Voodooclub. Diesen Namen könnte man jetzt satte fünf Minuten stehen und wirken lassen. Denn was hat der musikalische Tausendsassa und “Godfather Of German Indie” mit seinem Voodooclub in 26 Jahren Bandgeschichte nicht alles gemacht? Unvergessliche Alben mit ebenso unvergesslichen Hits pflastern den Weg der Band und ihres charismatischen Frontmannes, unendliche Höhen und Tiefen haben sie durchlebt. Doch Boa hat sich – von der Presse oft schon für toter als tot erklärt – stets kometenhaft freigekämpft und ein ums andere Mal neu erfunden.

Philipp Boa steht für eine Haltung, die, stets geprägt von einem aristokratischen Mittelfinger, für einen wahren Überzeugungstäter und musikalischen Indie-Visionär spricht. Und für einen absoluten Trend-Verweigerer, entzieht er sich doch seit Ende der 90er-Jahre stoisch den Massenmedien und ihren Formaten.

Gut so, denn Boas Songs sprechen nach wie vor für sich: “Hell”, “Black Crosser”, “Kill Your Ideals”, “Hyena”, “Andy W”, “Laugh Planet”, “Container Love”, “And Then She Kissed Her” und viele mehr. In der Hochphase des Voodooclubs reihten sich hochkarätige Alben wie auf einer nicht enden wollenden Perlenschnur aneinander: “Philister” (1985), “Aristocracie” (1986), “Copperfield” (1988), “Hair” (1989), “Hispañola” (1990), “Helios” (1991) und “Boaphenia” (1993).

Und obwohl es bei Boa mit und ohne Voodooclub im jährlichen bis zweijährlichen Veröffentlichungs-Rhythmus weiterging, wurde es schließlich still um ihn. Waren er und seine Band doch eher der avantgardistische Indie-Gegenentwurf der mittleren Achtziger bis beginnenden Neunziger. Folgerichtig also, dass die beiden Alben “Helios” und “Boaphenia” nun remastered und neu herausgebracht wurden – als musikalisch visionärer Gemarkungsstein einer echten Zeitenwende, vom unterkühlten Hedonismus der Achtzigerer hin zum Grunge der Neunziger. Klingt gut. Boa wäre es vermutlich egal.Doch genug also der Worte. Boa is back! Philipp Boa And The Voodooclub mit der bezaubernden Pia Lund, die mit ihrem Gesang den Sound der Band seit jeher mitprägte. Als Support eröffnen die Herren Morgan S. Tender, Alecks van Bexx, Tyler Bourbon und Hector Pascal aka Donkey Pilots den Abend. Die Hamelner Blow-Rocker erzählen Geschichten, wie sie vom Drama des Lebens und der Liebe zum Leben nicht stärker hätten beeinflusst werden können. Voller Spannung, Leidenschaft, Humor und Alkohol.