Kunst & Kultur, Soziales, Südstadt-Bult

„Bildung ist Schönheit“ – Gedenken zum 90. Todestag von Theodor Lessing

Am 31. August gedenken die evangelische-lutherische Landeskirche Hannovers, die Ada-und-Theodor-Lessing-Volkshochschule Hannover und die Stadtbibliothek Hannover der Ermordung von Theodor Lessing vor 90 Jahren im tschechischen Marienberg. Die Veranstaltenden laden an dem Abend von 18 Uhr an in die Stadtbibliothek Hannover, Hildesheimer Str. 12, ein, um gemeinsam auf das Leben und auch auf die heimtückische Ermordung Lessings zurück zu blicken. Der Eintritt ist frei.

Das Programm:

…denn nur glückliche Menschen können gut sein… Lothar Pollähne, stellvertretender Bezirksbürgermeister Südstadt-Bult über Theodor Lessing
Biene und Wespe oder Bürgerlich und Romantisch, Auszüge aus Schriften von Theodor Lessing, ausgewählt von Prof. Dr. Gregor Terbuyken, Freunde der Stadtbibliothek Hannover e. V.
Und so ward grau die Welt. Dr. Petra Bahr, Regionalbischöfin für den Sprengel Hannover der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers im Gespräch mit Prof. Dr. Tom Becker, Direktor der Stadtbibliothek Hannover und Jacqueline Knaubert-Lang, Leiterin der Ada- und-Theodor-Lessing Volkshochschule Hannover

Musikalisch wird die Veranstaltung begleitet durch Yoed Sorek, Kantor der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover und Stella Perevalova, Klavier.

Zu Theodor Lessing:

Der spätere Autor und Philosoph Theodor Lessing wächst in der Nähe der heutigen Stadtbibliothek auf: Die Villa der Eltern befand sich dort, wo heute das Regionshaus steht. Gemeinsam mit seiner Frau Ada zählt Lessing zu den Begründern der heutigen Volkshochschule Hannover; beide gelten als engagierte Vorreiter*innen von Demokratisierung. Das Ehepaar Lessing setzte sich dafür ein, dass alle Schichten der Bevölkerung Zugang zu Bildung erhalten.

Im Prager Tagblatt veröffentlicht Theodor Lessing einen kritischen Artikel zu der Kandidatur von Hindenburg als Reichspräsident. Der Beitrag löst 1925 eine antisemitische Hetzkampagne gegen ihn aus. Nach Drohbriefen und Angriffen auf offener Straße fühlt sich Familie Lessing in der Südstadt nicht mehr sicher und zieht 1925 nach Anderten. Nachdem die Nationalsozialisten bei den Wahlen im Januar 1933 stärkste Partei geworden sind, flieht Theodor Lessing zusammen mit Tochter Ruth in die Tschechoslowakei. Ada Lessing löst den Hausstand auf und folgt ihnen im Juli. Am 30. August 1933 wird Theodor Lessing in Marienbad in seinem Arbeitszimmer angeschossen und stirbt am folgenden Tag.

Bildquellen:

  • Stadtbibliothek Hannover: www.hannover-entdecken.de